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Nur noch 39 Prozent der Russen vertrauen Wladimir Putin.

Foto: AP Photo/Manish Swarup

Moskau – Die Zustimmungswerte für den russischen Präsidenten Wladimir Putin sind unter 40 Prozent und damit auf einen neuen Tiefststand gesunken. Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage des unabhängigen Meinungsforschungsinstituts Lewada erklärten nur 39 Prozent der im September befragten Russen, dass sie Putin vertrauen. Das sind neun Prozentpunkte weniger als im Juni.

Es handelt sich um das schlechteste Umfrageergebnis für Putin, seit Russland im März 2014 die ukrainische Halbinsel Krim in ihr Staatsgebiet eingegliedert hat. Im Februar 2014 lagen Putins Zustimmungswerte bei 36 Prozent, nach der Krim-Annexion stiegen sie vorübergehend auf 51 Prozent.

Das jetzige Umfragetief dürfte mit der Anhebung des Pensionsalters in Russland zusammenhängen, die in der Bevölkerung auf erheblichen Widerstand stößt. Der Präsident hatte die Maßnahme in der vergangenen Woche in Kraft gesetzt.

Umstrittene Reform

Die erste Erhöhung des Pensionsalters seit fast 90 Jahren sieht vor, dass Männer statt mit 60 erst mit 65 Jahren in den Ruhestand treten. Für Frauen wird das Antrittsalter von 55 auf 60 Jahre erhöht. Das dürfte dazu führen, dass viele russische Männer kaum mehr den Ruhestand erleben – sie werden im Durchschnitt nicht älter als 65 Jahre. Gegen die Pensionsreform hatte es massive Proteste gegeben.

Der Lewada-Umfrage zufolge sind auch die Zustimmungswerte für Verteidigungsminister Sergej Schoigu von 19 auf 15 Prozent gefallen. Bei Außenminister Sergej Lawrow fielen sie von 14 auf zehn Prozent. (APA, 8.10.2018)