Kagoshima – Ein seltener Weißer Tiger hat in einem Zoo in Japan einen Tierpfleger angefallen und getötet. Der Mann wurde blutend in einem Käfig im Hirakawa-Zoo in der südjapanischen Stadt Kagoshima aufgefunden, wie ein Polizist am Dienstag sagte. Die Raubkatze wurde mit einem Geschoß betäubt, um den 40-jährigen Pfleger bergen zu können.

Der Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht, dort aber für tot erklärt. Unklar war zunächst, was mit dem Weißen Tiger geschehen sollte. Die Tiere sind extrem selten, nur einer von rund 10.000 Tigern trägt die entsprechende Gen-Kombination in sich.

Die Familie des getöteten Tierpflegers bat aber darum, den Tiger nicht einzuschläfern. "Wir haben vor, Riku nicht zu töten und ihn zu behalten, weil uns die trauernde Familie darum gebeten hat", sagte Takuro Nagasako, der zur Leitung des Zoos gehört.

Polizei ermittelt

Riku, der 1,8 Meter lang ist und 170 Kilogramm wiegt, war im Hirakawa-Zoo zur Welt gekommen. Der Zoo hatte am Dienstag geöffnet. Die Tiger-Anlage war allerdings abgesperrt, weil die Polizei dort noch ermittelte.

In Japan gab es bisher nur sehr selten Angriffe von Zootigern. Zuletzt hatte im Jahr 2008 ein Sibirischer Tiger einen Tierpfleger zerfleischt, der versuchte hatte, das Tier zur Paarung zu bewegen. (APA, 9.10.2018)