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Beim Einsturz der Brücke im August kamen 43 Menschen ums Leben.

Foto: AP/Luca Zennaro

Genua – Zwei Monate nach dem Einsturz der Morandi-Brücke in Genua mit 43 Todesopfern zahlen die italienischen Speditionsfirmen einen hohen Preis für die Katastrophe. Wegen längerer Wege, um den Hafen Genuas zu erreichen und die Stadt zu durchqueren, seien für die Frächter zusätzliche Kosten in Höhe von 116 Millionen Euro entstanden.

Das sind zwei Millionen Euro pro Tag, geht aus Schätzungen des Frächterverbands Conftrasporto hervor. Wegen des eingestürzten Viadukts habe sich der Weg zur Stadtdurchquerung um durchschnittlich eine Stunde verlängert. Auch der Weg, um den Hafen Genuas zu erreichen, habe sich wesentlich verlängert. Dadurch steigern sich die Transportkosten für Frächter und Unternehmen, hieß es in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht von Conftrasporto. 4.000 Lkw erreichen oder verlassen täglich den Hafen von Genua.

Bürger fordern Öffnung der Verkehrswege

Hunderte Bürger waren am Montag in Genua auf die Straße gegangen, um die Wiedereröffnung der Verkehrswege zu fordern, die die Zone um die eingestürzte Morandi-Brücke mit dem Rest der Stadt verbindet. An der Demonstration beteiligte sich auch eine Delegation der Familien, die beim Brückeneinsturz ihre Wohnungen verloren haben. Dabei richteten sie einen Appell an den Bürgermeister Genuas und Sonderkommissar für den Wiederaufbau des eingestürzten Viadukts, Massimo Bucci.

Die Demonstration fand anlässlich eines Besuchs von EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc in Genua statt. Bulc drückte den Familien der Todesopfer und der Obdachlosen Brüssels Anteilnahme aus. Zusammen mit Infrastrukturminister Danilo Toninelli traf die EU-Kommissarin einige Demonstranten. Sie lobte den Beschluss der Regierung Conte, eine Behörde für Infrastruktursicherheit einzurichten. (APA, 9.10.2018)