Kabul – In Afghanistan sind seit Jahresanfang fast 250.000 Menschen vor Kämpfen und Gefechten aus ihren Dörfern und Städten in andere Landesteile geflohen. Das geht aus einem in der Nacht auf Dienstag veröffentlichten Bericht der UN-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) hervor.

Demnach sind allein in der vergangenen Woche mehr als 28.400 Menschen heimatlos geworden – vor allem wegen schwerer Gefechte in drei Bezirken der nördlichen Provinz Takhar. Seit Jänner wurden in 32 der 34 afghanischen Provinzen Menschen vertrieben. 57 Prozent davon sind dem Bericht zufolge unter 18 Jahre alt. Laut Militärangaben kontrollieren die Taliban rund 14 Prozent der Bezirke des Landes, 30 Prozent sollen umkämpft sein.

Umkämpfte Provinzen und Dürre

Im vergangenen Jahr hatten die UN bis Anfang Oktober rund 325.000 Kriegsbinnenflüchtlinge registriert, im Gesamtjahr 2017 waren es rund 450.000. Ob alle im Vorjahr als vertrieben registrierten Menschen weiter ohne Heimat sind, ist nach Angaben der UN unter anderem wegen des mangelnden Zugangs zu vielen umkämpften Provinzen schwer festzustellen.

Neben den Kriegsflüchtlingen sind laut dem Bericht aktuell auch 216.000 Menschen aufgrund der schweren Dürre in Westafghanistan als Binnenflüchtlinge registriert. Afghanistan hat geschätzt 30 Millionen Einwohner. (APA, 9.10.2018)