Palu – Nach den Zerstörungen durch das Erdbeben und den Tsunami auf der indonesischen Insel Sulawesi brauchen die Menschen dort dringend Lebensmittel, Trinkwasser und Unterkünfte. Einige Helfer nehmen aber auch die besonderen Bedürfnisse der vielen von der Katastrophe betroffenen Kinder in den Blick. So heiterte am Dienstag ein Helfer in einem Pu-der-Bär-Kostüm Kinder in einem Park in Palu auf.

Das Kostüm sowie andere Utensilien für die Kinder hatte Erna mitgebracht, die wie viele Indonesier nur einen Namen trägt. Sie schnappte sich ein paar Freunde und fuhr im Auto drei Stunden lang, um den Kindern in der besonders schwer zerstörten Stadt Palu eine Freude zu machen. "Mir taten die Kinder leid und ich wollte nicht, dass sie traumatisiert sind", sagte Erna.

Federball- und Fußballturniere

Trotz der drückenden Hitze zog einer ihrer Freunde das Bärenkostüm über und heiterte die Kinder mit Scherzen und Umarmungen auf. Es ist nicht die einzige derartige Hilfsaktion für Kinder im Katastrophengebiet: Einige Menschen brachten den Kindern Spielsachen mit, nachdem ihr Hab und Gut durch den Tsunami am 28. September zerstört worden war. Andere organisierten Federball- und Fußballturniere für die Kinder oder lasen ihnen vor.

Die Hilfsorganisation Save the Children hat mit örtlichen Organisationen Spieltreffs eingerichtet. Eltern können ihre Kinder dort unbesorgt lassen und sich auf die Suche nach Lebensmitteln oder vermissten Angehörigen zu machen.

Gefühl von Normalität wiedergewinnen

"Spielen ist ein extrem wichtiger Bestandteil der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens eines Kindes", sagt David Bloomer, Kinderschutzberater bei Save the Children. "Es gibt ihnen die Möglichkeit, ein Gefühl der Normalität wiederzugewinnen in einer Welt um sie herum, die sich verändert hat."

Tatsächlich stehen wegen des Tsunamis viele Kinder auf Sulawesi unter Schock oder Stress. Viele haben ihre Eltern verloren oder wurden in dem Chaos von ihren Familien getrennt. Bei der Katastrophe kamen nach derzeitigen Angaben etwa 2.000 Menschen ums Leben. Rund 5.000 werden noch unter den Trümmern vermisst, Schätzungen zufolge sind von der Katastrophe rund 180.000 Minderjährige betroffen. (APA, 9.10.2018)