Bild nicht mehr verfügbar.

Zirruswolken, auch bekannt als Federwolken, bestehen ausschließlich aus Eiskristallen und sind in Höhen von 8.000 bis 12.000 Metern zu finden.

Foto: AP/ Jose Luis Magana

Einer internationalen Wissenschaftergruppe ist es erstmals gelungen, die Anzahl der Kristalle in Eiswolken mit Hilfe zweier NASA-Satelliten zu messen. Wichtig sind diese Daten unter anderem zur Beurteilung von Veränderungen durch den globalen Klimawandel.

Zum Abgleich der neuen Fernerkundungsdaten wurden unter anderem Beobachtungen des deutschen Forschungsflugzeugs "HALO" eingesetzt. Das Team um Odran Sourdeval vom Institut für Meteorologie der Universität Leipzig kam anhand dieser Untersuchungen zu dem Schluss, dass Eiswolken, die -50 Grad Celsius kalt sind, durchschnittlich etwa 50 Kristalle pro Liter Luft enthalten. Über Gebirgen, die Auftriebswellen erzeugen, ist die Konzentration im Mittel mehr als doppelt so hoch. Die im Fachjournal "Atmospheric Chemistry and Physics" veröffentlichten Erkenntnisse tragen erheblich zum besseren Verständnis des Klimawandels bei.

Schwer fassbare Wolken

"Wolken beeinflussen unser Wetter und Klima sehr stark. Sie sind dabei aber so unterschiedlich in ihren Formen und so variabel in ihrem Auftreten, dass sie sich für die Wissenschaft nur schwer fassen lassen", erklärt Sourdeval. Herkömmliche Wolken bestehen aus zahllosen mikrometergroßen Tröpfchen. Bei den Eiswolken, die beispielsweise in Form von Zirren einen großen Teil des Globus bedecken, sind es entsprechend Eiskristalle.

Der von den Wissenschaftern erhobene Datensatz wird nun am Institut für Meteorologie genutzt, um zum Beispiel Aufschluss darüber zu erlangen, ob die Luftverschmutzung mit Aerosolpartikeln die Eiswolken systematisch verändert hat. (red, 11.10.2018)