Brüssel – Der niederländische Sozialdemokrat Frans Timmermans will 2019 EU-Kommissionspräsident werden. Der 57-Jährige kündigte am Mittwoch an, sich als Spitzenkandidat der Sozialdemokraten für die Europawahl im Frühjahr bewerben zu wollen.

Dabei hat Timmermans, der derzeit hinter Jean-Claude Juncker erster Vizechef der EU-Kommission ist, auch die Unterstützung von SPD-Chefin Andrea Nahles sicher, geht aus einem Schreiben hervor, das der dpa vorliegt. Sollte seine Bewerbung erfolgreich sein, könnte er zum Gegenspieler des deutschen CSU-Politikers Manfred Weber werden.

Gute Chancen für Kandidaten der stärksten Partei

Zunächst macht Timmermans mit seiner Bewerbung aber dem Slowaken Maroš Šefčovič Konkurrenz, dem bisher einzigen anderen Bewerber der Sozialdemokraten. Eine Entscheidung fällt beim Parteikongress im Dezember. Der Spitzenkandidat der stärksten Partei bei der Europawahl hat gute Chancen, EU-Kommissionschef zu werden.

Sollte die Wahl auf den weltgewandten und sieben Sprachen sprechenden Timmermans fallen, könnte er nach der Europawahl im Mai auch Weber Konkurrenz machen. Der bewirbt sich wie der Finne Alexander Stubb als Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei. Derzeit wird erwartet, dass die Konservativen stärkste Kraft werden. Es ist aber nicht absehbar, wie die Verhältnisse im Parlament nach der Wahl aussehen werden – und ob unerwartete Koalitionen nicht doch den Kandidaten der Sozialdemokraten an die Kommissionsspitze bringen. (APA, 10.10.2018)