Haas verpasste die zweite Runde in Linz.

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Linz – Diese Aufgabe war für die Nummer 192 im WTA-Ranking um einige Nummern zu groß: Barbara Haas verlor am Mittwochabend ihr erstes Aufeinandertreffen mit einer Top-Ten-Spielerin deutlich. Nach 1:12 Stunden ist die 22-jährige Oberösterreicherin beim Upper Austria Ladies in Linz gegen Kiki Bertens (NED-2) mit 2:6, 1:6 ausgeschieden.

Österreich ist damit nun schon fünf Jahre in Folge im Linz-Einzel-Achtelfinale nicht mehr mit von der Partie. Haas, die dank einer Wildcard die einzige ÖTV-Vertreterin im Einzel-Hauptbewerb war, muss weiter auf ihren ersten Sieg in Linz warten. Es war ihr insgesamt zehntes Match in einer "main draw" auf der WTA-Tour, ihre Bilanz nunmehr: 1:9. Den bisher einzigen Erfolg hatte sie 2017 beim Sandplatz-Turnier in Gstaad gefeiert. In Linz war es im vierten Erstrundenmatch die ebensovielte Niederlage.

Zu viele einfache Fehler

"Ich glaube, ich habe ihr mit meinen Eigenfehlern das Match geschenkt", meinte die enttäuschte Haas. Sie habe die für sie zu spürende leichte Unsicherheit von Bertens nicht nutzen können, meinte sie. "Der erste Satz hätte ein bisschen knapper ausgehen können und da habe ich zu viele einfache Bälle verschlagen", so die Oberösterreicherin.

Haas musste zum 1:3 im ersten Satz ihren Aufschlag erstmals abgeben und schaffte trotz einiger Gegenwehr und insgesamt drei Rebreakchancen die Rückkehr in den Satz nicht mehr. Immerhin 45 Minuten benötigte Bertens für das etwas klarer klingende 6:2 im ersten Durchgang. Danach ging es um einiges flotter, Haas geriet mit 0:3 in Rückstand und konnte danach nur noch zum 1:3 verkürzen.

"Ich muss mein Tennis spielen"

"Ich finde, ich habe gut serviert, das war positiv, aber ich habe nicht so richtig ins Match gefunden. Und im zweiten Satz hat sie ihr Level gesteigert", meinte Haas, der natürlich auch Matches gegen so starke Spielerinnen überhaupt fehlen. "Das ist das, was mir natürlich fehlt. Ich komme dann daher und glaube, ich muss etwas Besonderes spielen. Das ist nicht der Fall, ich muss mein Tennis spielen."

Für den Schützling von Trainer Jürgen Waber geht es nun kommende Woche beim WTA-Turnier in Luxemburg weiter. In der Folge wird die einzige heimische Top-200-Spielerin noch einige kleinere Events bestreiten, angefangen mit einem 25.000-Dollar-Turnier in Oslo.

Komplimente gab es anschließend von Bertens: "Sie ist eine kleine Spielerin, bewegt sich aber wirklich gut. Das Ergebnis sieht klarer aus als es war."

Strycova siegt und ist frustriert

Einen hartes Stück Arbeit hat zuvor Titelverteidigerin Barbora Strycova zu leisten gehabt. Nach einem 1:5-Rückstand im ersten Satz erkämpfte sich die als Nummer 3 gesetzte Tschechin nach 2:35 Stunden einen 7:6 (4), 7:6 (5)-Sieg über die Belgierin Kirsten Flipkens.

Nummer eins out

Die topgesetzte Julia Görges ist hingegen am Mittwochabend im deutschen Duell mit Andrea Petkovic in der ersten Runde mit 6:1, 5:7, 4:6 ausgeschieden. Die favorisierte Top-Ten-Spielerin hatte bereits 6:1, 4:1 geführt und vergab einen Matchball. Petkovic trifft am Donnerstag im Achtelfinale mit Tatjana Maria auf eine weitere Landsfrau.

Für Petkovic war die Abwehr des Matchballs bei 4:5 im zweiten Durchgang die Wende. Mit drei Spielgewinnen in Folge stellte sie den Satzgleichstand her. Im Entscheidungssatz gaben auch die bekannten kämpferischen Qualitäten der 31-Jährigen den Ausschlag. (APA, red, 10.10.2018)