Jakarta – Indonesien ist erneut von einem Erdbeben erschüttert worden. Der Erdstoß der Stärke 6,0 erschütterte am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) die Inseln Java und Bali, wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte. Das Zentrum lag demnach in der Balisee rund 40 Kilometer vor der Ostküste von Java in etwa zehn Kilometern Tiefe.

Die Erschütterungen waren auch in Denpasar, der größten Stadt auf Bali, und in den Urlaubsorten der Insel zu spüren. Berichte über Opfer oder Schäden gab es zunächst nicht, wie die Leiterin der indonesischen Wetter- und Geophysikbehörde, Dwikorita Karnawati, sagte. Einen Tsunami werde das Beben "ganz bestimmt nicht" auslösen.

Im Urlaubsort Nusa Dua auf Bali rannten Hotelgäste ins Freie. Die Erdstöße seien "sehr stark" gewesen und hätten lange gedauert, sagte eine Frau, die kurzzeitig auf einem Parkplatz Schutz suchte. "Das Erdbeben war sehr stark", sagte auch Ni Komang Sudiani. "Ich bin sofort aufgewacht und habe meine kleinen Kinder aus dem Haus gebracht."

Tsunami im September

Die Erschütterungen waren auch in Surabaya, der Hauptstadt der Provinz Ost-Java zu spüren. Sie ist rund 200 Kilometer von der Stadt Situbondo entfernt, die am nächsten am Zentrum des Bebens liegt. "Ich habe es etwa zehn Sekunden lang gespürt", sagte Tonny Akbar Mahendro über das Beben. "Die Menschen haben geschlafen und wurden davon geweckt."

Am 28. September war die indonesische Insel Sulawesi, die rund tausend Kilometer nordöstlich von Situbondo liegt, von einem Erdbeben der Stärke 7,4 und einem Tsunami erschüttert worden. Die Küstenstadt Palu und eine Reihe von Dörfern wurden verwüstet. Bei der Katastrophe kamen nach derzeitigen Angaben 2.000 Menschen ums Leben. Rund 5.000 weitere werden noch unter den Trümmern vermisst. (APA, 10.10.2018)