Nashville – In den USA ist kurzfristig die Hinrichtung eines Häftlings ausgesetzt worden, der durch den elektrischen Stuhl statt mit einer Giftspritze getötet werden will. Ein Berufungsgericht stoppte am Mittwochabend die für den folgenden Tag in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee geplante Hinrichtung.

Die Anwälte des 63-jährigen Edmund Zagorski haben Rechtsmittel gegen die Hinrichtung eingelegt. Sie fordern eine Überprüfung seiner Verurteilung aus dem Jahr 1984 und argumentieren, ihr Mandant habe zu Beginn seiner Verteidigung keinen angemessenen Rechtsbeistand gehabt. Zagorski soll zwei Männer ermordet haben, denen er zuvor versprochen hatte, ihnen Drogen zu verkaufen.

Mehrere Rechtsmittel eingelegt

Seine Anwälte haben gleich mehrere Rechtsmittel eingelegt. In einem fordern sie, dass ihr Mandant mit dem elektrischen Stuhl und nicht wie geplant durch eine Giftspritze hingerichtet wird. Durch die Giftspritze würde Zagorski "die letzten zehn bis 18 Minuten seines Lebens" furchtbar leiden. Beim elektrischen Stuhl hätte er demnach nur "zwischen 15 und 30 Sekunden einen unerträglichen Schmerz".

In Tennessee haben vor 1999 zum Tode verurteilte Häftlinge das Recht, zwischen dem elektrischen Stuhl und einer Giftspritze zu entscheiden. Seit dem Jahr 2000 wurden in den gesamten USA nur bei 14 von 900 Hinrichtungen elektrische Stühle verwendet. (APA, 11.10.2018)