Fußball-Fans des englischen Spitzenvereins Chelsea, die wegen rassistischer oder antisemitischer Äußerungen mit einer Stadionsperre belegt worden sind, können in Zukunft an einem Bildungsprogramm des Clubs teilnehmen. Im Rahmen der Initiative "Say No To Antisemitism" sind auch Besuche des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz für Chelsea-Fans und Mitarbeiter des Vereins geplant.

Ein Club-Sprecher bestätigte die Überlegungen am Donnerstag und betonte, der Fokus liege auf der Aufklärung. Wie genau das umgesetzt werde, müsse noch geklärt werden. Zuvor hatte die Boulevardzeitung "Sun" darüber berichtet. Mit einer Teilnahme könnten Fans auch ihre Stadionsperre reduzieren.

Strategie

Als Teil der Initiative gegen Antisemitismus, die der Club bereits im Jänner lanciert hatte, wurde am Mittwoch in London ein Film gezeigt, der über die Auswirkungen antisemitischen und rassistischen Verhaltens auf jüdische Fans und auf die gesamte Fußballgemeinde aufklären soll. "Wenn man die Leute nur aus dem Stadion verbannt, wird man ihr Verhalten niemals ändern", sagte der Chelsea-Vorsitzende Bruce Buck nach der Filmvorführung. "Diese Strategie gibt ihnen die Möglichkeit, zu begreifen, was sie getan haben und sich besser benehmen zu wollen."

In der Vergangenheit waren einige Chelsea-Anhänger wiederholt durch antisemitisches Verhalten aufgefallen. Im September 2017 hatten Fans nach einem Spiel bei Leicester City antisemitische Gesänge gegen den Lokalrivalen Tottenham Hotspur angestimmt, der für seine jüdische Fangemeinde bekannt ist. (APA, 11.10.2018)