Heinrich Hoffmann brachte es für mein damaliges kindliches Empfinden im "Struwwelpeter" etwas zu krass auf den Punkt, als er den Suppenkaspar innerhalb von fünf Tagen sterben ließ: "Ich esse meine Suppe nicht! Nein, meine Suppe eß ich nicht! Er wog vielleicht ein halbes Lot – und war am fünften Tage tot."

Als Kind habe ich oft gehört: Iess deng Zopp oder Zopp mescht schéin, sprich: "Iss deine Suppe" oder "Suppe macht schön". Nicht, dass mir Suppe nicht geschmeckt hätte, ich mochte sie immer schon. Das waren einfach beliebte Sprüche in meiner Familie.

Über Suppen gibt es zahlreiche Geschichten. Auch in der Gastronomie. Alexandre Balthazar Laurent Grimod de la Reynière, Begründer der Gastronomiekritik, plädierte für die Suppe: "Die Suppe ist in einem Diner, was das Portal oder der Eingang einem Gebäude, was so viel sagen will, dass sie ahnen lässt, was noch folgt, ungefähr wie die Ouverture einer Oper."

Die Natur liefert uns das ganze Jahr über köstliche Rohstoffe für feine Suppen jeder Art. Was ich an Suppen besonders liebe, habe ich Ihnen in meinem Blog zusammengefasst.

Foto: neuensausderküche

Zutaten

  • 1 EL Butter/Ghee/Kokosfett
  • 1 mittelgroße Zwiebel
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 2 mittelgroße Birnen, gewaschen und gewürfelt
  • 500 g Sellerie, geschält und gewürfelt
  • 1 Kartoffel
  • 0,75 l Gemüsesuppe
  • optional: 40 g Mandelmus/Kokosmilch/Schlagobers
  • Salz, Pfeffer oder Koriandersamen
  • Zum Anrichten: 1 EL Mandelblättchen oder grob gehackte Walnüsse als Deko, Thymian

Zubereitung

In einem großen Topf das Fett erhitzen. Zwiebel, Knoblauch und Sellerie hineingeben. Wenn die Zwiebel schön brutzelt, den Topf zudecken, die Hitze reduzieren und etwa 5 Minuten zart anschwitzen. Den zerkleinerten Sellerie, die Birnenwürfel, Salz und gegebenenfalls die Kartoffelwürfel dazugeben und weitere 10 Minuten andünsten, dabei gelegentlich umrühren.

Mit Suppe aufgießen und zum Kochen bringen, dann bei reduzierter Hitze halb zugedeckt 20 Minuten köcheln lassen, bis der Sellerie weich ist.

Die Suppe gründlich zu einer samtig-glatten Suppe pürieren. Wenn die Suppe sehr dick ist, zusätzlich heißes Wasser, eventuell etwas Mandelmus, Kokosmilch oder Schlagobers hinzufügen. Mit gemörsertem Koriander abschmecken.

Die Mandelblättchen oder Walnussstückchen in einer Pfanne trocken rösten, bis sie etwas Farbe annehmen. Mit den Thymianblättchen über die Suppe streuen. (Pascale Neuens, 13.10.2018)