Ein israelisches Gericht wies Lara Alqasems Einspruch gegen das Einreiseverbot zurück.

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Washington / Tel Aviv – Ein israelisches Gericht hat die Einreisesperre gegen eine US-Studentin bestätigt, die seit eineinhalb Wochen auf dem Flughafen von Tel Aviv festsitzt, weil sie eine propalästinensische Boykottbewegung gegen Israel unterstützt haben soll. Das Gericht wies Lara Alqasems Einspruch zurück, äußerte sich aber nicht dazu, ob die 22-Jährige nun in die USA zurückgeschickt werden soll.

Jeder Staat, der etwas auf sich halte, verteidige die eigenen Interessen und die seiner Bürger und habe das Recht, sich "gegen Boykottaktionen sowie gegen Angriffe auf seinen Ruf zu verteidigen", erklärte das Gericht am Freitag. Alqasem sitzt seit ihrer Landung am 2. Oktober am Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv fest. Ihr war die Einreise verweigert worden, obwohl sie mit einem Visum nach Tel Aviv geflogen war. Die junge Frau wollte an der Hebräischen Universität in Jerusalem ihr Studium fortsetzen.

Umstrittenes Gesetz

Rechtlich darf Israel bestimmten Unterstützern sogenannter Boykott-, Desinvestitionen- und Sanktionenkampagnen (BDS) die Einreise verweigern. Ein 2017 verabschiedetes und höchst umstrittenes Gesetz bietet dafür die Grundlage.

Alqasem soll Berichten zufolge früher Vorsitzende einer propalästinensischen Studentengruppe an ihrer Uni in Florida gewesen sein, die Boykottaufrufe gegen Israel unterstützt. In ihrer ersten Anhörung bestritt sie zwar nicht ihre Rolle in der Organisation, allerdings habe sie nichts mit BDS-Kampagnen zu tun gehabt und sei seit April 2017 nicht mehr Mitglied und befürworte BDS heute nicht mehr.

Israels Einwanderungsbehörde hatte bereits klargemacht, dass Alqasem jederzeit in die USA zurückkehren könne. Die Studentin wollte aber zunächst eine Gerichtsentscheidung abwarten, um doch noch eine Einreiseerlaubnis durchzusetzen. (APA, red, 12.10.2018)