Genf – Die globale Erwärmung hat nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) die Zahl der klimabedingten Katastrophen seit den 1970er-Jahren vervierfacht. In den 70er-Jahren habe die Hilfsorganisation mit jährlich 80 bis 100 Katastrophen im Zusammenhang mit dem Klima zu tun gehabt, im vergangenen Jahr seien es rund 400 gewesen, sagte IKRK-Generalsekretär Elhadj As Sy.

Am Rande einer Konferenz in Genf warnte auch Gernot Laganda vom Welternährungsprogramm (WFP) vor den humanitären Folgen des Klimawandels. Sollte die Erderwärmung zwei Grad Celsius betragen, drohe zusätzlich 189 Millionen Menschen Nahrungsmittelknappheit. Bei einer Erwärmung um vier Grad werde die Grenze von einer Milliarde überschritten, sagte er. Bereits heute führten Wetterextreme dazu, dass jährlich rund 22,5 Millionen Menschen ihre Heimat verließen, sagte Laganda.

Der Weltklimarat IPCC hatte in einem am Montag vorgelegten Bericht größere Anstrengungen gefordert, um die Erderwärmung noch auf 1,5 Grad zu begrenzen. Notwendig seien "schnelle, weitreichende und beispiellose Änderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen". Sollte das 1,5-Grad-Ziel verfehlt werden, drohen dem IPCC-Bericht zufolge dramatische Folgen für das Leben auf der Erde. (APA, 12.10.2018)