Tel Aviv / Wien – Nach den Worten von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ist nicht geplant, in nächster Zeit die österreichische Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. In einem Interview mit dem israelischen Sender Kan News sagte Kurz nach Angaben des Internetportals "Arutz Sheva" am Samstag, es gebe nichts Neues in dieser Angelegenheit.

"Wir glauben, dass eine Lösung (für den Nahostkonflikt, Anm.) auf dem Verhandlungstisch gefunden werden muss. Ich hoffe sehr, dass das irgendwann geschehen wird weil ich hoffe, dass wir eine Lösung durch Verhandlungen finden und einen Frieden erreichen werden. Wenn das geschieht, dann ist die Übersiedlung der Botschaft eine kleine Angelegenheit", sagte der Bundeskanzler den Angaben zufolge.

"Ausgezeichnete Zusammenarbeit"

Weiters betonte Kurz, dass die Sicherheit Israels im Interesse Österreichs sei. "Ich habe immer eine ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der jüdischen Gemeinschaft in Österreich gehabt. Als Außenminister habe ich dafür gearbeitet, die Zusammenarbeit mit Israel zu verstärken, und jetzt als Kanzler habe ich mehr Gelegenheiten, dies zu tun", sagte Kurz. Deshalb sei er froh, "dass wir den Kindern von Holocaust-Opfern ermöglichen, die österreichische Staatsbürgerschaft zu erhalten, wenn sie dies wünschen."

Israels Sicherheit nicht verhandelbar

Angesprochen auf sein Treffen mit dem iranischen Präsidenten Hassan Rohani im Juli in Wien erklärte der Kanzler: "Ich habe sehr klare Worte in meinem Gespräch mit ihm gebraucht. Israels Sicherheit ist für uns nicht verhandelbar, das ist völlig klar. Israel wird immer die volle Rückendeckung Österreichs haben, und es war wichtig, das dem iranischen Präsidenten klar zu machen."

"Wir hoffen auf eine positive Entwicklung im Iran. Die Entwicklung von Atomwaffen und antisemitische Statements gegen Israel sind für uns nicht akzeptabel", so Kurz. Bezüglich der Sicherheit der jüdischen Gemeinschaft in Österreich unterstrich der Kanzler: "Wir betrachten den Schutz jüdischen Lebens als eine Mission. Wir haben eine historische Verantwortung. Das ist unsere Verpflichtung als Republik." (APA, 14.10.2018)