Baikonur – Was zu dem schweren Zwischenfall beim Start einer Sojus-Rakete zur Internationalen Raumstation ISS am 11. Oktober geführt hat, ist im Detail noch unklar, doch russische Experten haben offenbar schon eine recht konkrete Ahnung über den oder die Auslöser der Beinahe-Katastrophe. Wie die Nachrichtenagentur Ria Novosti unter Berufung auf nicht genannte Quellen in der russischen Raumfahrt berichtet, sind die Fragmente der ersten und zweiten Stufe der abgestürzten Rakete gefunden worden. Aufgrund erster Analysen der bisher gesammelten Daten, habe man schon eine gute Vorstellung davon, was geschehen sein, erklärte Wladimir Solowjow, Raketeningenieur und ehemaliger Kosmonaut.

Gut erhaltene Teile

Die Blöcke der ersten Stufe seien für eine Analyse gut erhalten geblieben. Ähnlich wie nach Flugzeugabstürzen sollten die gefundenen Teile nun in einer Halle entsprechend ihrer ursprünglicher Anordnung rekonstruiert werden. Die Experten seien zuversichtlich, dass diese Untersuchung nicht so lange dauern werde, hieß es.

Nach dem Fehlstart einer Sojus-Trägerrakete am Donnerstag sind alle Starts ausgesetzt worden. Kurz nach dem Abheben vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur hatte es technische Probleme gegeben. Die Rakete zerlegte sich daraufhin in ihre Einzelteile.

Ergebnisse innerhalb einer Woche

Die Raumfahrer Alexej Owtschinin und Nick Hague überstanden eine Notlandung in ihrer Kapsel Sojus-MS10 unverletzt. Die Raumfahrtbehörde Roskosmos erwartet Ergebnisse zur Unfallursache bis zum 20. Oktober. Sie schrieb am Samstag auf Twitter, dass man vor jedem bemannten Start auf Notfälle vorbereitet sei. Dazu gehöre auch die Rettung von Raumfahrern bei nicht geplanten Landungen. (red, APA, 14.10.2018)