Im Lufthunderter bekommen E-Autos ein Überholprivileg, eine Art Blaulicht für Umweltzonen.

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Sicher könnte man jetzt in einer zu Recht teuren Studie ausrechnen, ab welcher Menge an Elektroautos die Busse im Stau stecken, wenn Elektroautos die Busspur benützen dürfen. Die kann man sich aber gleich ersparen, weil es längst praktische Erfahrungen dazu gibt. In Oslo etwa stehen die Busse gemeinsam in einem Stau mit vorwiegend luxuriösen Elektromobilen, weil solche Fahrzeuge dort die Busspur benützen dürfen.

Öffi-Privileg abschaffen

Unbeeindruckt davon will nun unsere Regierung erzwingen, ihr voran der Verkehrsminister, die Busspur für Elektrofahrzeuge freizugeben. Das umwelttechnisch äußerst sinnvolle Privileg des gemeinen Volkes, im Autobus an stehenden Kolonnen vorbeizurauschen, wird abgeschafft.

Schauplatzwechsel: Lufthunderter. Hier werden Elektroautos von der Geschwindigkeitsbeschränkung ausgenommen. Verkehrsorganisatorischer Schwachsinn, aber rechtzeitig, um den ehrgeizigen Fahrern von frisch auf den Markt gekommenen elektrischen Jaguars (I-Pace), Mercedessen (EQC) und Audis (e-tron) ein Überholprivileg zu erteilen, eine Art Blaulicht für Umweltzonen. Ist ja ähnlich wie damals, als ein Verkehrsminister, dem Österreich bald darauf zu klein wurde, für sich ein eigenes Blaulicht forderte.

... und gleichzeitig

Schauplatzwechsel: help.gv.at, die Informationsplattform für österreichische Staatsbürger und -bürgerinnen. Rubrik "Elektroautos und E-Mobilität – Förderungen und weiterführende Links". Keinerlei Hinweis auf eine Nachfolgeregelung zur mit Jahresende auslaufenden Förderung von Elektroautos. So läuft der Hase. (Rudolf Skarics, 22.10.2018)