Im Gelände (Weinberge von Lonzano) beweist der Subaru Outback eine seiner Qualifikationen, er hat aber mehr Tugenden als auf den ersten Blick ersichtlich. Und auch ein paar Laster.

Foto: Michael Völker
Grafik: der Standard

Das Heck des Subaru.

Foto: Michael Völker

Mit umgelegten Sitzen passen mehr als 1800 Liter in den Outback.

Foto: Michael Völker

Da waren wir noch schwanger und verbrachten die letzten Tage zu zweit zwischen Wien, dem Faaker See und dem Friaul, je südlicher, umso besser. Dass Durchschlafen – oder überhaupt Schlafen – einmal so ein Thema werden und so an Bedeutung gewinnen könnte, ahnte ich in diesen Tagen noch nicht. Aus heutiger Sicht hätte ich damals gar nicht unterwegs sein, sondern einfach nur vorschlafen sollen. Was sich in der Zeit vor der Materialisierung des Nachwuchses aber schon abzeichnete, war der Mehrbedarf an Platz. Und das ist nicht nur auf Ullis Bauch bezogen.

Perfektes Babyauto

Mit dem Subaru Outback waren wir bestens ausgerüstet – und wären es heute mit Nachwuchs noch besser. Das Auto bietet einfach viel Platz – und zwar überall. Im Fond ist es geräumig, im Kofferraum geht es auch großzügig zu. Also perfektes Babyauto, sollte das ein Kriterium sein. Wenn man sich noch dazu zwischen Stadt und Land bewegt und auf dem Land gelegentlich die befestigten Straßen verlässt, ist man im Outback, der Name lässt es schon erahnen, überhaupt perfekt untergebracht. Weil nämlich Allradantrieb, und zwar ernsthaft. Die Geländetauglichkeit ist hier nicht bloß ein schickes Kokettieren, sondern ein selbstverständlicher Anspruch. Subaru ist der Allradpionier, und dieser Ruf verpflichtet.

Im Grunde genommen ist der Outback ein robustes Arbeitstier, im unwegsamen Gelände zu Hause, mit schweren Lasten zu beladen, nützlich, praktisch, hilfreich. Sie könnten jetzt praktisch alles, was Sie für Ihre Gartenumbauarbeiten benötigen, transportieren. Die Rustikalität, die sich damit verbindet, ist dem Wagen dabei keineswegs anzusehen. Mit dem Outback könnten Sie auch vor der Oper vorfahren, ohne als deplatzierter Provinzdepp angesehen zu werden, Ausnahme ist vielleicht der Tag des Opernballs.

Unpeinlich

Bei aller Belastbarkeit will der Outback auch ein fesches Auto sein, kein gefälliges, das ist ein Unterschied, aber ein ganz unpeinliches. Funktional mit Klasse. Nicht so tun als ob. Nicht verstellen. Nicht mehr sein. Aber auch nicht weniger.

Es gibt auch Sachen, die der Subaru nicht so gut kann. Eine Besonderheit ist der Boxermotor, daran hält der japanische Konzern unbeirrt fest. Ist sympathisch, hat Vorteile. Fühlt sich nur ein wenig ungewohnt an. Tatsächlich merkt man einen Unterschied zu herkömmlichen Reihenmotoren. Die Zylinder bewegen sich gegenläufig, das erweckt erst einmal den Eindruck, als ob der Motor höher drehen würde, was besonders beim Anfahren irritieren kann, löst sich dann aber wunderbar auf, weil der Motor extrem ruhig und vibrationsarm läuft.

In Ruhe lenken

Jetzt kann man sagen, fein, nicht jedes Auto braucht über 200 km/h gehen, das stimmt auch. Aber die 175 PS im Outback wirken schwerfällig, da darf man nicht in Eile denken, sondern nur in Ruhe lenken. Die Beschleunigung hat etwas Entschleunigendes an sich. Die Automatik ist ebenfalls auf der gemütlichen Seite, ist ja kein Nachteil.

Bei allem Überlegen und Abwägen spielt natürlich auch der Benzinverbrauch eine Rolle. Der ist bei Subaru nicht unbedingt vorbildlich, da macht auch der Outback keine Ausnahme. In der Stadt schrammen wir an der Zehn-Liter-Marke, auf dem Land waren wir auch bei acht Litern.

Insgesamt also ein nahezu begeistertes Resümee mit ein paar Einschränkungen. (Michael Völker, 20.10.2018)