Abuja – Radikalislamische Geiselnehmer haben in Nigeria die zweite von drei entführten Rotkreuz-Mitarbeiterinnen ermordet. Die Regierung sei schockiert, sagte Informationsminister Lai Mohammed am Montag.

Eine Splittergruppe der Terrororganisation Boko Haram hatte Anfang März drei Rotkreuz-Mitarbeiterinnen entführt. Eine von ihnen war bereits im September getötet worden. Das Schicksal der dritten Mitarbeiterin und das eines christlichen Schulmädchens, das im Februar entführt wurde, ist weiter ungewiss.

IKRK hatte um Gnade gebeten

Die sunnitischen Fundamentalisten hatten in einer Videobotschaft mit der Ermordung der zweiten Mitarbeiterin gedroht. Daraufhin hatte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) Nigerias Regierung aufgefordert, alles zu tun, um eine Freilassung der Mitarbeiterinnen zu garantieren. Zudem flehte das IKRK die Geiselnehmer um Gnade an. Die Angestellten seien unschuldige Helfer, die sich im Nordosten Nigerias um die Versorgung der Bevölkerung bemüht hätten.

Boko Haram hatte mit weiteren Morden gedroht, wenn die Regierung nicht ihren Forderungen nachkomme. Die Regierung habe alles getan, was eine verantwortungsbewusste Regierung tun sollte, um die Frauen zu retten, sagte Minister Mohammed. Boko Haram hat seit 2009 zehntausende Menschen in der Region getötet. (APA, 16.10.2018)