Bei The Verge durfte man den neuen Photoshop bereits ausprobieren.

Foto: The Verge

Mit mobilen Betriebssystemen lässt sich mittlerweile sehr vieles erledigen, das früher Desktop-Rechnern vorbehalten war. Und doch: Gerade wer Profianwendungen benötigt, wird weiter rasch an die Grenzen des Verfügbaren stoßen. Zumindest in einem Bereich soll sich das aber bald ändern.

Echt echt

Adobe hat nun erstmals die nächste Generation von Photoshop für das iPad vorgezeigt. Und wie man gegenüber The Verge betont, handelt es sich dabei nicht um ein bloßes Update für die gewohnte, abgespeckte Variante der Bildbearbeitung sondern um einen "echten" Photoshop. Und das ist nicht bloß eine Marketing-Ansage: So soll der Code der neuen Photoshop-Version für das iPad in weiten Teilen der Desktop-Variante entsprechen.

Ziel ist es die neue App irgendwann im Verlaufe des Jahres 2019 zu veröffentlichen. In Entwicklung ist das Ganze aber schon länger: Vor 18 Monaten hätten zwei Adobe-Entwickler mit der Portierung begonnen, heißt es. Anfänglich habe es noch starke Bedenken gegeben, ob das Projekt überhaupt umsetzbar ist. Doch schon die ersten Testversionen liefen verblüffend gut und leistungsstark. Infolge stellte sich das Unternehmen mit voller Kraft hinter die Entwicklung.

Ersteindruck

Bei Adobe ist man also davon überzeugt, dass künftig zunehmend auch echte Arbeitsaufgaben auf Tablets wie dem iPad Pro erledigt werden. In einem ersten Hands-on zeigt sich The Verge denn auch angetan von der neuen Version, verweist aber auch darauf, dass zumindest derzeit noch nicht alle Features der Desktop-Version enthalten sind. So fehle genau genommen die ganze oberste Zeile samt dem Drop-Down-Menü.

"Wir wollten uns zunächst auf Features rund um den Compositing Workflow konzentrieren", betont denn auch Adobe Senior Product Manager Jenny Lyell. Die aktuell verfügbaren Features drehen sich vor allem um den Umgang mit Ebenen, Transformationen, Auswahl und Masken. Vor allem auf Videos ausgerichtete Features sind hingegen noch nicht enthalten. Auch Tastaturkürzel gibt es aktuell noch nicht – Adobe betont aber, dass diese folgen sollen.

Cloud PSD

Die größte Neuerung gegenüber aktuellen Photoshop-Versionen nennt sich Cloud PSD: Dahinter steht die Idee alle Dateien automatisch zwischen sämtlichen Geräten zu synchronisieren. Damit soll es dann möglich sein, eine Bildbearbeitung am Desktop zu beginnen, und dann gleich nahtlos am Tablet fortzusetzen. Man könne sich das in etwa so vorstellen, wie derzeit Google Docs funktioniere, betont Adobe. Voraussetzung ist natürlich ein Abo bei der Creative Cloud von Adobe.

Die Frage zu einer möglichen Android-Portierung, will das Unternehmen vorerst nicht eindeutig beantworten. Aber nur so viel: Man habe schon jetzt viele Android-Produkte, und wolle dieses Angebot natürlich weiter ausbauen. (red, 16.10.2018)