Pipsi und Bruno lieben Wasser. So es halt nicht zur Reinigung gedacht ist.

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Im hart umkämpften Tankstellenmarkt müssen sich Betreiber Originelles einfallen lassen, um die Kunden bei der Stange zu halten. Proviant und Autozubehör zu Apothekerpreisen sind eine Variante, komfortable Wasch- und Staubsaugeranlagen, in denen das geliebte Auto gestreichelt wird, eine andere. Eine Shell-Tankstelle an der Innsbrucker Bundesstraße in Salzburg versucht es mit einer Hundewaschanlage.

Ist der Tank gefüllt und sind die Kindermäuler gestopft, nimmt man sich der Vierbeiner an. Sie kann der p. t. Kunde um acht Euro schamponieren, waschen und föhnen. Nicht in der Autowaschstraße zwischen rollierenden Bürsten, wie Sie jetzt vielleicht denken. Nein, ganz profan in einer etwas überdimensionierten Abwasch. Sogar Anti-Floh- und Anti-Zecken-Spülung stehen bereit, wirbt die Tankstellenpächterin. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Kalabresische Lösungen

Wie unsere kalabresischen Straßenköter auf dieses Angebot reagieren würden, wollen wir uns gar nicht ausmalen. Pipsi würde vor Entzücken raus- und reinspringen, bis in der Wanne nichts mehr drin ist. Wobei Wasser von oben (Regen) grundsätzlich schlecht ist. Das Becken müsste also vorher eingelassen werden, sonst bringen die Wasserratte keine zehn Pferde hinein. Sauber wäre der Terrier-Verschnitt nach der Prozedur wohl eher nicht, aber müde. Denn auf ein ausgiebiges Schaumbad folgt stets die Abkühlung im Staub. Mit der solcherart fabrizierten Panier hätte jeder Fahrzeughalter, der etwas auf sein Interieur hält, seine Freude.

Nicht so Bruno. Der Dachsbracken-Mischling schwimmt zwar wie ein Fisch, aber nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Er setzt keinen Fuß freiwillig unter die Brause. In eine Wanne eventuell – sofern das Frauerl vorangeht. Also: nicht in diesem Leben. (Luise Ungerboeck, 31.10.2018)