Eine aktuelle Studie kommt zu dem Schluss, dass der Blutdruck während des Schlafens eine entscheidene Rolle für die Herz-Kreislauf-Gesundheit spielt.

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Mit jedem Schlag pumpt das Herz Blut in die Blutgefäße, in 70 Lebensjahren werden so ungefähr 180 Millionen Liter durch den Körper geschleust. Sind etwa die Gefäße verengt, steigt auch der Blutdruck, der unbehandelt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann.

Spanische Forscher der Universität Vigo haben nun untersucht, ob es einen Unterschied macht, wenn die Blutdruckwerte nicht nur am Tag, sondern auch nachts erhöht sind. Für ihre Langzeitstudie werteten die Wissenschafter die Daten von rund 18.100 Probanden aus. Konkret wurde der Blutdruck zu Studienbeginn und meist im jährlichen Abstand über 48 Stunden hinweg durchgängig gemessen. Der mediane Beobachtungszeitraum lang bei fünf Jahren.

Bei insgesamt 2.311 Personen kam es zu einem kardiovaskulären Ereignis, in 1.209 Fällen waren es beispielsweise Herzinfarkt, Herzinsuffizienz oder Schlaganfall. Die Detailanalyse zeigte, dass jene Probanden, die auch in der Nacht einen deutlich erhöhten systolischen Blutdruckwert hatten, am ehesten von einem solchen dramatischen Ereignis betroffen waren. Die Forscher empfehlen, dass diese Patienten vor dem Schlafengehen ihren Blutdruck medikamentös senken sollten. Dadurch konnte im Vergleich zu Patienten, die ausschließlich tagsüber Blutdrucksenker einnahmen, das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall stärker reduziert werden. (red, 16.10.2018)