Lesbos – Die griechische Küstenwache hat am Dienstag 57 Migranten nahe der Insel Lesbos aus dem Meer gerettet. Die Menschen hatten die gefährliche Überfahrt auf Schlauchbooten angetreten, wie die Zentrale der Küstenwache in Piräus mitteilte. Weitere 33 Menschen wurden nach Angaben der Zentrale von der Besatzung eines Bootes der Europäischen Grenzschutzagentur Frontex vor der Insel Chios aufgegriffen.

Noch immer strömen Dutzende Flüchtlinge und andere Migranten auf die überfüllten Inseln der griechischen Ägäis. Um die überfüllten Aufnahmelager der Inseln im Osten der Ägäis zu entlasten, hat die Regierung in Athen seit Mitte September mehr als 3.000 Menschen ans Festland gebracht. Die meisten sind Familien, Frauen oder unbegleitete Minderjährige.

In den Aufnahmelagern auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos leben zurzeit knapp 19.000 Menschen. Im Lager von Moria auf Lesbos, das eigentlich nur Platz für 3.100 Menschen hat, harrten am Dienstag mehr als doppelt so viele aus. Auf Samos leben in einem Lager derzeit rund 4.500 Menschen, obwohl dieses eigentlich nur auf rund 650 ausgelegt ist. Nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR haben von Jänner bis Mitte Oktober 25.000 Menschen aus der Türkei auf die griechischen Inseln übergesetzt. (APA, 16.10.2018)