Wenn es um die Darstellung musikalischer Vielfalt geht, ist das Festival Jazz & The City eine der ersten Adressen im Alpenlande. Nun ist es wieder so weit: Ab Mittwoch präsentiert man an vier Tagen in Salzburg internationale und österreichische Qualität an diversen Orten. Das Festival? Eine Fundgrube der Überraschungen. Wer sich durch die Fülle des Angebots durchrecherchiert, stößt auch auf echte Klassiker des jazzigen Genres.

Ralph Towner etwa: Der Pianist und Gitarrist, der einst auch in Wien bei Legende Karl Scheit Klassisches studierte, ist jahrzehntelang mit der Gruppe Oregon als Vertreter einer weltmusikalisch orientierten Fusion-Music stilprägend gewesen. Dabei war und ist der mittlerweile 78-Jährige auch ein echter Stilist der Saiten, der die klassische Gitarre mit einer ganz individuellen Stilistik versehen und in den Jazz gehievt hat.

Der Subtile

Vieles davon ist auf dem deutsche Label ECM nachzuhören – vielleicht am deutlichsten auf dem Duo album Sargasso Sea, das Towner mit dem mittlerweile leider verstorbenen Saitenkollegen John Abercrombie aufgenommen hat.

Da ist eine malerische Harmoniewelt voll poetischer Zwiegespräche entstanden. Da sind aber auch diese speziellen impulsiv-nervösen Ausbrüche Towners, die den Kompositionen und Improvisationen eine zauberhafte, markante Unruhe verleihen.

Orgel trifft Gitarre

Der subtile Könner Towner ist zunächst am Freitag einsam – also solo – zu hören und schließlich auch am Samstag – bei der Gala im Salzburger Landestheater – mit dem Pablo Held Trio.

Nicht zu vergessen: Echte Freunde der experimentierfreudigen Gitarre werden am Donnerstag in die Salzburger Kollegienkirche pilgern: Dort wird Burkhard Stangl bei Conquering Spaces den Klang der Großen Orgel mit im Raum postierten E-Gitarren und elektronischen Ideen komponierend reflektieren. Auch ein Beitrag zur Vielfalt. (toš, 16.10.2018)