Was heißt es, als Lehrkraft in einer Brennpunktschule zu unterrichten?

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Der Wiener Stadtschulrat hat nun erstmals Zahlen zu Gewaltdelikten an Schulen erheben lassen. Das Ergebnis: 258 Anzeigen gab es wegen Gewaltdelikten im Schuljahr 2017/18. 229 Anzeigen betrafen strafbare Handlungen gegen Leib und Leben, damit sind Körperverletzungen gemeint. Zwölf Anzeigen gab es wegen Nötigung oder gefährlicher Drohung, 17 Anzeigen wegen sexueller Belästigung oder anderer strafbarer Handlungen gegen die sexuelle Integrität und Selbstbestimmung.

Keine Vergleichbarkeit

Aufgeteilt auf Schulstufen und Schultypen, wurden 29 Anzeigen in Volksschulen verzeichnet, 138 in den Neuen Mittelschulen (NMS), 37 in den allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) und 30 in ZIS-Schulen (Zentren für Inklusiv- und Sonderpädagogik). Es gibt für die Zahlen zwar keine Vergleichbarkeit zu anderen Jahren, aber so viel lässt sich sagen: Gewalt an Schulen ist nicht gleich verteilt. Schulen mit hohem Gewaltanteil – sogenannte Brennpunktschulen – werde man sich näher anschauen, sagt Bildungsdirektor und Stadtschulratspräsident Heinrich Himmer.

Ein Lehrer berichtet im STANDARD-Forum über seine Erfahrung an Brennpunktschulen:

Die wesentlichen Gründe, die das schulische Verhalten negativ beeinflussen, sieht er darin:

Poster "Bioberni31" erinnert sich an seine Hauptschulzeit Ende der 80er-Jahre, wo es beinahe täglich Gewalt gab:

Wie beurteilen Sie als Lehrerin oder Lehrer die Situation in Wiens Schulen?

Steigt die Zahl der Gewaltdelikte oder steigt die Bereitschaft zur Anzeige? Wie gehen Lehrerinnen und Lehrer mit Gewalt an Schulen um? Was brauchen sogenannte Brennpunktschulen? Berichten Sie aus Ihrer Erfahrung als Lehrkraft, Eltern und Schüler! (haju, 17.10.2018)