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92 Prozent der von Robert Half Befragten gaben in der aktuellen Gehaltsübersicht an, im kommenden Jahr eine Gehaltserhöhung zu planen.

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Die österreichische Wirtschaft boomt und die Zahl der Beschäftigten nimmt zu. Gleichzeitig aber sind passende Fachkräfte schwer zu finden. In einer repräsentativen Befragung des Finanz-Personaldienstleisters Robert Half sehen mehr als zwei Drittel der befragten Führungspersonen die Personalsuche derzeit als eine der größten Herausforderungen.

Um qualifizierte Bewerber anzulocken, legen Unternehmen daher häufig beim Gehalt nachl und bieten attraktive Gehaltspakete. Wie die aktuelle Gehaltsübersicht 2019 von Robert Half für das Finanz- und Rechnungswesen zeigt, bieten 34 Prozent der Firmen höhere Gehälter an, um neue Mitarbeiter für sich zu gewinnen. Mehr als sechs von zehn Kandidaten wurde dieses Jahr zudem mehr Gehalt angeboten als ursprünglich vorgesehen. Und auch im kommenden Jahr können Finanzfachkräfte mit einer Gehaltserhöhung rechnen: 92 Prozent der Befragten gaben an, solche zu planen. Im Schnitt werden die Gehälter um 9,3 Prozent steigen.

Controller, Bilanzbuchhalter, Risk-Analysten gefragt

Für die für das Jahr 2019 im Finanz- und Rechnungswesen häufig nachgefragten Positionen des Controllers, Bilanzbuchhalters und Risk-Analyst weist die aktuelle Gehaltsübersicht folgende marktüblichen Gehälter auf:

Ohne Boni, Benefits oder Zusatzleistungen erhalten Controller, die neu in ihrer Position sind oder in einem Markt mit einem großen Bewerberangebot, 44.750 Euro brutto, Kandidaten mit durchschnittlicher Erfahrung oder in einem Markt mit mäßigem Wettbewerb bekommen 53.250 Euro, Bewerber mit überdurchschnittlichen Qualifikationen, die anspruchsvollere Positionen einnehmen, haben ein Einstiegsgehalt von 61.250 Euro und im oberen Gehaltsviertel können Kandidaten mit außergewöhnlich viel Erfahrung und einer Stelle mit viel Verantwortung mit einem Gehalt von 76.500 Euro rechnen.

Bilanzbuchhalter im unteren Viertel erhalten 44.250 Euro, jene mit durchschnittlicher Erfahrung 57.000 Euro, jene, die dem dritten Perzentil zuzuordnen sind 62.250 Euro und an der Spitze können sie mit 76.500 Euro rechnen. Unter den drei nachgefragtesten Personen steigen Risk-Analysten mit dem höchsten Gehalt aus. Bewerber mit wenig Erfahrung können bereits ein Gehalt von 56.750 Euro erwarten, jene im zweiten Perzentil mit 63.750 Euro, Kandidaten mit überdurchschnittlichen Qualifikationen erhalten gemäß der Gehaltsübersicht 72.250 Euro und Risk-Analysten mit außergewöhnlich viel Erfahrung und viel Verantwortung bekommen 82.500 Euro.

Individuelle Benefits

Sind Gehaltserhöhungen nicht möglich, stocken die Firmen bei den Benefits auf, so die aktuelle Gehaltsübersicht. Solche Zusatzleistungen sind beispielsweise flexiblere Arbeitszeiten, eine Vier-Tage-Woche, mehr Urlaubstage, Zeitwertkonten, Home-Office oder Zuschüsse zur Altersvorsorge. Doch auch Weiterbildungsprogramme werden als wichtig erachtet: Jedes vierte Unternehmen hat für 2018 mehr Weiterbildungsbudget eingeplant – denn 71 Prozent aller von Robert Half befragten Personalverantwortlichen in Europa sind der Ansicht, dass Mitarbeiter eher kündigen, wenn das Unternehmen ihren Schulungsanfragen nicht nachkommen. Auch Mentoring-Angebote wollen rund ein Drittel der Personalverantwortlichen fördern.

Dennoch sei es sinnvoll, so die Studienautoren, die Benefits individuell anzupassen. Ein Berufseinsteiger wird eher von einem umfangreichen Weiterbildungsprogramm und einem attraktiven Karrierepfad überzeugt, als von einem teuren Firmenwagen. Und eine berufstätige Mutter wird die Entscheidung für einen neuen Arbeitgeber eher davon abhängig machen, ob familienfreundliche Arbeitszeiten möglich sind. (red, 20.10.2018)