Wohl nur eine einmalige Freude: Iranische Frauen dürfen Männern beim Kicken zuschauen.

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Nach dem ersten Stadionbesuch von Frauen im Iran seit mehr als drei Jahrzehnten hat der iranische Generalstaatsanwalt eine Wiederholung vehement ausgeschlossen. Das führe "zur Sünde", sagte Mohammad Jafar Montazeri am Mittwoch. Etwa 100 ausgewählte Frauen hatten am Dienstag das Länderspiel der iranischen Fußball-Nationalmannschaft gegen Bolivien (2:1) im Azadi-Stadion von Teheran miterleben dürfen.

Montazeri lehne die Anwesenheit von Frauen in Stadien strikt ab. "Wir sind ein muslimischer Staat, wir sind Moslems", sagte er: "Wenn eine Frau in ein Stadion geht und mit halbnackten Männern in Sportbekleidung konfrontiert ist, führt das zur Sünde." Eine Wiederholung komme nicht infrage und werde von der Staatsanwaltschaft sanktioniert.

Frauen sind im Iran seit der Islamischen Revolution 1979 aus Stadien ausgeschlossen. Die Geistlichen argumentieren, dass Frauen von der maskulinen Atmosphäre und dem Anblick halbnackter Männer beschützt werden müssten.

Während der WM in Russland in diesem Sommer war iranischen Frauen der Zutritt zu Public-Viewing-Veranstaltung im Land gestattet worden. Dies war als Anfang einer neuen Entwicklung gepriesen worden. (sid, 17.10.2018)