Hanno Settele beim Tätowierer: In Bad Ischl kann man sich den Kaiser tätowieren lassen.

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Gemütlich, fleißig, stur, gesellig, ehrgeizig und pünktlich. Das sind nur einige der Klischees, die man bei Hanno Setteles Streifzug durch das Bundesland Oberösterreich von Eingeborenen zu hören bekommt.

Settele reist derzeit als Kurier des Kaisers durch die neun Bundesländer und bringt von dort kitschige Bilder, Gespräche mit fast nur "autochthonen" Einwohnern und Zahlen mit: 1,4 Millionen Einwohner, 1.120.629 Schweine, 566.614 Rinder, 29.493 Ziegen, 42 Goldhaubenvereine, 12,9 Milliarden Gewinn für die Voest 2017/18, 20.000 Festgäste beim heurigen Kaisergeburtstag in Bad Ischl. Den Faustball schießt man mit 120 Stundenkilometern durch Inn-, Mühl-, Hausruck- und Traunviertel.

Der Kaiser, der Settele losschickte, ist in diesem Fall der Einzige, der in Österreich diesen Titel noch tragen darf: Robert Palfrader. Die Rahmenhandlung ist auch durchaus amüsant: Fiebrig liegt er im Prunkbett und stößt für die meisten Österreicher unverständlichen Dialekt hervor. Er bekommt ein Antidot, weil er wieder "Oberösterreich" hat. Am Hof wird überlegt, das Land zu verkaufen.

Die Scherze von Settele sind dagegen na ja. Die Gemeinde Fucking darf freilich nicht fehlen, Hallstatt bezeichnet er als "asiatisch-feuchten Traum von Österreich", und einen Kapellmeister fragt er: "Stabführer, wie blasen die Bayern?" "Langsamer", sagt der. Gut, dass wir das jetzt auch wissen. Es ist dann Michael Steiner, ein Grazer Volkswirtschaftsprofessor, der den Wert von Oberösterreich errechnen muss: 1,154 Billionen Euro. Die Sendung startete übrigens am 17. 10. pünktlich um Viertel über acht am Abend. Auf ORF 1, goi? (Colette M. Schmidt, 17.10.2018)