Im indischen Teil des umstrittenen Kaschmir kam es zu heftigen Protesten.

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Srinagar – Im indischen Teil der Kaschmir-Region sind bei einem Feuergefecht mindestens vier Menschen getötet worden, darunter ein Polizist. Sie starben am Mittwoch bei einer Schießerei in der Nähe des muslimischen Khanqah-e-Moula-Heiligtums in der Stadt Srinagar, wie die Polizei mitteilte. Daraufhin kam es zu heftigen Protesten gegen die indischen Sicherheitskräfte, die mit Steinen beworfen wurden.

Die Polizei ging mit Tränengas gegen die anti-indischen Demonstranten vor. Nach Angaben der Polizei war das Feuergefecht ausgebrochen, als die Sicherheitskräfte einen Verdächtigen aus dessen Haus abführen wollten. Der Mann habe das Feuer eröffnet, die Polizei habe ihn daraufhin erschossen. Den Schilderungen der Familie des Mannes zufolge hatte sich dieser jedoch nicht gewehrt.

Auch Journalisten verletzt

Nach der Beendigung der Schießerei ging die Polizei mit Schlagstöcken gegen die vor Ort über den Vorfall berichtenden Reporter vor, wie der Journalist Asif Qureshi gegenüber der Nachrichtenagentur AFP sagte. Ein Reporter und zwei Kameramänner seien dabei verletzt worden.

Die Kaschmir-Region ist seit einem Krieg 1947 zwischen den beiden Atommächten Indien und Pakistan geteilt, wird aber bis heute von beiden Staaten zur Gänze beansprucht. Seit 1989 kämpfen mehrere muslimische Rebellengruppen teils für die Unabhängigkeit Kaschmirs, teils für den Anschluss der Region an Pakistan. (APA, 17.10.2018)