Johannesburg – Ein Gericht in Südafrika hat zwei weiße Farmer wegen der Ermordung eines schwarzen Burschen schuldig gesprochen. Richter Ronald Hendricks urteilte am Mittwoch, dass Pieter D. und Philip S. den 16-jährigen Matlhomola Mosweu im April vergangenen Jahres getötet hatten.

Die Farmer hatten den Burschen nach eigenen Angaben zuvor erwischt, wie er eine Sonnenblume von einem Bauernhof im Nordwesten des Landes gestohlen habe. Die Farmer hatten den 16-Jährigen daraufhin festgehalten und anschließend von einem fahrenden Lastwagen geworfen.

Strafmaß folgt

Dabei erlitt der Bursche einen Genickbruch. Das Gericht verurteilte die beiden Angeklagten deshalb auch wegen Freiheitsberaubung und Nötigung. Die Angeklagten hatten eingewandt, dass der Bursche von dem Fahrzeug gesprungen sei, als sie ihn zur Polizei bringen wollten. Das Strafmaß gegen die Farmer wird zu einem späteren Zeitpunkt verkündet.

Der Fall hatte im vergangenen Jahr zu gewaltsamen Protesten in der Stadt Coligny geführt. In Südafrika kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen den Eigentümern großer Farmen und schwarzen Arbeitern.

Vor allem in rechten Medien sind zuletzt oft Berichte über Morde schwarzer Südafrikaner an Weißen zu lesen. Sie werden unter dem Stichwort "weißer Genozid" verbreitet und häufig mit grausigen Bildern versehen. Tatsächlich gibt es eine Häufung von Gewalt auf Südafrikas Farmen. Zum Opfer werden aber sowohl weiße als auch schwarze Südafrikanerinnen und Südafrikaner. (red, APA, 17.10.2018)