München – Ein seit Monaten dauernder Rechtsstreit gefährdet einem Bericht zufolge den Einzug der FDP in den bayerischen Landtag. Ein Gericht prüfe derzeit die Klage eines FDP-Kreisrats aus Vilshofen gegen die FDP-Wahlliste in Niederbayern, berichteten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Das Zustandekommen von Wahllisten unterliegt in Deutschland strengeren Regeln als in Österreich – verstoßen die Parteien dagegen, können ihnen empfindliche Strafen und Stimmaberkennungen drohen.

Dem Bericht zufolge erhielt die FDP in den nun strittigen Wahlbezirken 60.634 Stimmen, was einem Anteil von 0,45 Prozentpunkten am landesweiten Wahlergebnis entspreche. Sollte das Gericht dem Kläger Recht geben, würde die Partei alle Stimmen aus Niederbayern verlieren und läge damit landesweit unter der Fünfprozenthürde. Die FDP hatte bei der Wahl am Sonntag mit 5,1 Prozent nur knapp die Rückkehr in den Landtag geschafft.

Der Streit dreht sich um die Nominierung des Direktkandidaten im Stimmkreis Passau-West. Dem Bericht zufolge hatte der FDP-Kreisrat Hansi Brandl im Dezember im Rennen um die Kandidatur gegen die Kreisvorsitzende Bettina Illein gewonnen. Illein habe daraufhin im Februar und März nochmals abstimmen lassen, bis eine knappe Mehrheit für sie gestimmt habe. Das Landesschiedsgericht der Partei habe einem Einspruch Brandls stattgegeben, das Bundesschiedsgericht habe diese Entscheidung wieder aufgehoben. Daraufhin habe Brandl Zivilklage vor einem Gericht in Passau eingereicht. (APA, 17.10.2018)