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Matteo Salvini zieht es nach Brüssel.

Foto: AP/ZAk

Rom – Der italienische Vizepremier Matteo Salvini überlegt, als Spitzenkandidat einer populistischen Parteienallianz bei der EU-Wahl und damit für den Posten des Kommissionspräsidenten anzutreten. "Freunde aus verschiedenen europäischen Ländern haben mich darum gebeten, sie haben es mir vorgeschlagen", sagte der Chef der rechten Lega in einem Interview mit der Zeitung "La Repubblica" vom Donnerstag.

"Es freut mich, dass sie in mir auch außerhalb Italiens einen Anhaltspunkt zum Schutz der Völker sehen", sagte Salvini. Jedenfalls sei es noch zu früh, über seine Kandidatur zu sprechen. "In dieser Zeit habe ich wegen Budgetentwurf, Europa- und Migrationspolitik keine Zeit gehabt, um über den Vorschlag einer Kandidatur nachzudenken. Der Mai ist noch weit entfernt. Ich überlege es mir noch", sagte Salvini. Derzeit führe er Gespräche mit den "polnischen und ungarischen Freunden": "Ich habe persönlich den Dialog in die Wege geleitet. Wir arbeiten zusammen."

Der Vizepremier und Innenminister, der einen scharfen Rechtskurs in der Migrationspolitik fährt, erklärte, er sei über den Anteil der europakritischen Italiener nicht überrascht, der laut einer Eurobarometer-Umfrage auf 44 Prozent gestiegen sei. "Sollte Brüssel unseren Budgetentwurf ablehnen, würde der Anteil der Euroskeptiker in Italien auf 70 Prozent steigen", warnte Salvini. "Die Bürokraten in Brüssel wissen, dass sie in sechs Monaten nach Hause gehen müssen. Nach der EU-Wahl wird auch in Europa der Wind des Wandels wehen." (APA, 18.10.2018)