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Gerät mit seiner Migrationspolitik unter Druck: Der australische Premier Scott Morrison.

Foto: AP / Lukas Coch

Canberra – Nach starkem internationalem Druck hat Australien mehrere zwangsweise auf der Insel Nauru untergebrachte Migrantenfamilien zur medizinischen Behandlung ins Land einreisen lassen. Das teilten Flüchtlingshelfer am Donnerstag mit.

Seit 2013 bringt Australien Asylsuchende, die auf dem Seeweg ankommen, in Lagern in der Inselrepublik Nauru sowie auf der zu Papua Neuguinea gehörenden Insel Manus unter. Nauru liegt im Pazifischen Ozean rund 3.000 Kilometer nordöstlich von Australien und hat etwa 13.000 Einwohner. Dort leben derzeit etwa 900 Flüchtlinge, einige schon seit fünf Jahren.

Lösung gesucht

Canberra lehnt eine Änderung seiner Migrationspolitik bisher ab. Premierminister Scott Morrison gerät aber zunehmend unter Druck, eine Lösung für die festgehaltenen Asylsuchenden zu finden, weil sich Ärzte und Flüchtlingsorganisationen um deren Wohlergehen sorgen. Im Gespräch ist unter anderem die Möglichkeit, Asylsuchende ins benachbarte Neuseeland zu bringen, so lange sichergestellt werden kann, dass sie von dort nicht nach Australien reisen können. Über eine entsprechende Gesetzesvorlage von 2016 könnte im November im Parlament beraten werden.

Eine Delegation von Religionsgruppen appellierte am Donnerstag an Einwanderungsminister David Coleman für eine Umsiedlung der Asylsuchenden nach Australien. "Wir müssen sie hierher bringen und entweder in Australien ansiedeln oder ein anderes geeignetes Land finden, das sie aufnimmt", sagte der anglikanische Bischof Philip Huggins. (APA, dpa, 18.10.2018)