Wer zwischendurch schläft, behält vorher auswendig gelernte Abfolgen besser im Kopf, hat eine Studie gezeigt.

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Tübingen – Schlafen hilft dabei, auswendig gelernte Listen besser im Gedächtnis zu behalten. So könnte das Ergebnis einer aktuellen Studie zusammengefasst werden, die von Forschern des Instituts für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie der Universität Tübingen durchgeführt wurde.

Dazu ließen sie zwei Probandengruppen an einem Bildschirm festgelegte Sequenzen von visuellen Mustern lernen. Nach entweder einer Schlaf- oder einer Wachphase testeten die Wissenschafter, wie die Teilnehmer auf Abweichungen in den gelernten Abläufen reagierten. Dabei zeigte sich, dass die Gruppe mit Schlafphase die Abläufe stärker verinnerlicht hatte und sicherer beherrschte, auch wenn die Sequenzen in schnellerer Abfolge präsentiert wurden.

Je mehr Fehler, desto besser

Bei den Experimenten sollten die Teilnehmer entsprechend zur Position der Muster auf dem Schirm nummerierte Knöpfe drücken. Im Vergleich mit den zuvor gelernten Sequenzen waren hier einzelne Abweichungen eingebaut. Die Forscher erhoben die Fehlerquote beim Knopfdruck nach einem abweichenden Reiz und dem direkt darauffolgenden Reiz. Demnach wies eine höhere Fehlerquote auf eine bessere Lernleistung hin.

"Die Fehlerquote für den abweichenden Reiz war bei der Probandengruppe, die zwischendurch geschlafen hatte, gegenüber der wach gebliebenen Gruppe deutlich erhöht", sagt Lutz. "Das ist mitunter darauf zurückzuführen, dass die Probanden nach der Schlafpause irrtümlich öfter die Taste für den erwarteten statt für den tatsächlich präsentierten Reiz drückten", so Lutz weiter.

Den Wissenschaftern zufolge sei das ein Beleg dafür, dass die Schlafgruppe die ursprünglichen Abläufe stärker verinnerlicht habe und daraus bessere Vorhersagen treffen konnte als die Gruppe, die zuvor eine gleiche Zeitspanne wach verbracht hatte. Auch seien die Probanden der Schlafgruppe beim darauffolgenden Reiz, der wieder der gelernten Sequenz entsprach, "gleich wieder in der Spur gewesen". (red, 18.10.2018)