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Der berühmteste Whistleblower der Welt wandte sich am Donnerstag an Innsbrucker MCI-Studenten.

Foto: AP/Marco Garcia

Innsbruck – Rund 1.300 Studentinnen und Studenten des Management Centers Innsbruck (MCI) wurden am Donnerstagabend von Whistleblower Edward Snowden im neuen Studienjahr begrüßt. MCI-Rektor Andreas Altmann ist bekannt dafür, hochkarätige Gastredner in die Stadt zu lotsen. Snowden, der nach wie vor als Flüchtling in Russland lebt, konnte zwar nicht persönlich anwesend sein, war aber via Livestream zugeschaltet.

Nach einer kurzen Einführungsrede, in der er ein flammendes Plädoyer für persönliche Freiheit und den Wert der Demokratie ablieferte, beantwortete Snowden Fragen der Studenten. Der Whistleblower erklärte, warum er es für notwendig erachtete, die Welt über die Machenschaften der US-Geheimdienste zu informieren. Denn sie nutzten ihre Technologien nicht, um Terroristen und Bösewichte zu jagen, sondern setzten sie in erster Linie gegen Menschenrechtsaktivisten und NGOs ein und gegen die eigenen Bürger, so Snowden.

Standing Ovations

Die Studenten zeigten sich von den Ausführungen begeistert und dankten ihm mit Standing Ovations. Im Anschluss an den Livechat mit Snowden erzählte sein Anwalt Robert Tibbo, der eigens nach Innsbruck gereist war, mehr über das Schicksal jener Flüchtlingsfamilien in Hongkong, die seinen Mandanten 2013 versteckt hatten, während er der meistgesuchte Mann der Welt war.

Eines der Hauptanliegen derartiger Auftritte ist, Geld für jene sieben Fluchthelfer Snowdens zu lukrieren, die nach wie vor in Hongkong festsitzen und seither von den dortigen Behörden drangsaliert werden. Snowden verbrachte fast drei Wochen versteckt bei Flüchtlingen in den Slums der asiatischen Metropole. Diese sieben sogenannten Guardian Angels sind seither Ziel von Schikanen und Drohungen der Hongkonger Behörden. (ars, 18.10.2018)