Sydney – In Australien bangt die rechtsliberale Regierung unter dem neu eingesetzten Premierministers Scott Morrison um ihre Mehrheit im Parlament.

Der Vorsitzende der Liberalen Partei gestand am Freitag ein, dass seine Partei die Nachwahl um ein Mandat in Sydney an diesem Samstag vermutlich verlieren werde. Damit wäre seine Mitte-Rechts-Koalition künftig auf die Unterstützung von unabhängigen Abgeordneten angewiesen. Aktuell hat sie im Parlament eine einzige Stimme Mehrheit.

Mandatsverzicht

Die Nachwahl wurde erforderlich, weil der frühere Premierminister Malcolm Turnbull nach dem Sturz durch die eigene Partei im August auch auf sein Abgeordnetenmandat verzichtet hatte. Der ehemalige Liberalen-Chef ließ sich auch durch viele Bitten davon nicht abbringen. Möglicherweise wird in Australien nun auch früher das gesamte Parlament gewählt. Regulär wäre die nächste Parlamentswahl im Mai 2019. In den Umfragen liegt die Labor-Opposition voran.

In Turnbulls bisherigem Wahlkreis in Sydney tritt nun ein ehemaliger australischer Botschafter in Israel, David Sharma, für die Liberalen an. Der Wahlkreis Wentworth ist eigentlich eine Hochburg der Liberalen. Der ehemalige Schatzkanzler Morrison bezeichnete den eigenen Kandidaten am Freitag jedoch als Außenseiter. Die besten Chancen werden der unabhängigen Kandidatin Kerryn Phelps eingeräumt, einer Ärztin. (APA, 19.10.2018)