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Kimi, the boss.

Foto: Reuters/ Jerome Miron

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Gedämpfte Freude beim WM-Leader.

Foto: AP/Darron Cummings

Austin – Lewis Hamilton muss sich in Geduld üben, der britische Mercedes-Pilot kam beim Formel-1-GP der USA in Austin nicht über Rang drei hinaus und verpasste es damit, seinen fünften WM-Titel vorzeitig zu fixieren. Den Sieg holte sich der finnische Ferraripilot Kimi Räikkönen, der nach 113 Rennen und 2044 Tagen (Australien 2013) wieder einmal ganz oben stand. Der Deutsche Sebastian Vettel kämpfte sich im Ferrari nach einem frühen Dreher noch auf Platz vier und verhinderte damit die vorzeitige Krönung des Briten. Zweiter wurde Max Verstappen nach einer Galavorstellung, der Niederländer raste im Red Bull von Startplatz 18 auf das Podium.

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Ein seltenes Ereignis: Räikkönen und Verstappen auf eins und zwei.
Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/CLIVE MASON

Hamilton machten Reifenprobleme zu schaffen, er hat allerdings bereits nächste Woche in Mexiko den nächsten WM-Matchball. "Mehr war nicht drin am Ende", sagte er: "Ich bin happy, in die Top drei gekommen zu sein." Vettel bleibt trotz der Schadensbegrenzung in Texas weiter Außenseiter im WM-Rennen, doch der 31-Jährige wehrte sich immerhin mit allen Kräften gegen sein Schicksal. Das war sein Ziel. "Zu Hause bleiben ist keine Option. Aufgeben ist keine Option", hatte Vettel vor dem Rennen gesagt, dass er von Startplatz fünf beginnen musste. Weil er am Freitag im Training eine rote Flagge missachtet hatte, wurde er drei Plätze zurückgestuft.

Nächster Vettel-Fehler

Bereits nach wenigen Metern wollte sich Vettel an Daniel Ricciardo im Red Bull vorbeiquetschen, doch dabei ging er wie so oft in der Saison zu viel Risiko ein. Die beiden ehemaligen Teamkollegen kollidierten, Vettel fiel zurück und musste eine Aufholjagd starten.

Umso bitterer, weil ihm Räikkönen im zweiten Ferrari zunächst Schützenhilfe gab. Der Finne, auf den weicheren Ultrasoft-Reifen gestartet, drängte sich in der ersten Kurve an Polesetter Hamilton vorbei. Dieser holte sich allerdings später neue Reifen und übernahm dadurch die Führung.

Allerdings bauten Hamiltons Reifen dann massiv ab, er musste sich neue Pneus holen und kam drei Sekunden vor Vettel wieder auf die Strecke. Seinen Kollegen Valtteri Bottas überholte er schnell, danach jagte er Verstappen und Räikkönen, allerdings vergeblich.

Fünf Punkte für ein Halleluja

Trotz des kleinen Rückschlags in den USA steuert Hamilton weiter auf seinen fünften WM-Titel zu. Der Titelverteidiger legte mit sechs Siegen aus den letzten sieben Rennen vor Austin dafür einen mehr als nur soliden Grundstein. Holt der 33-Jährige in Mexiko fünf Punkte, ist ihm die WM nicht mehr zu nehmen. Bereits in der Vorsaison hatte der Brite die WM in Mexiko-Stadt perfekt gemacht.

Wiederholt sich die Geschichte, würde Hamilton mit seinem dann fünften Titel in einen elitären Kreis von Fahrern aufsteigen und mit dem legendären Juan Manuel Fangio gleichziehen. Ein "verrückter" Gedanke, hatte Hamilton gesagt: "Fangio ist immer wie ein Pate für uns Rennfahrer gewesen." Bald steht dann ziemlich sicher nur noch einer über Hamilton – ein gewisser Michael Schumacher. (sid, APA, red – 21.10.2018)

Formel-1-Grand-Prix der USA am Sonntag in Austin
(56 Runden a 5,513 km (Renndistanz 308,405 km)

1. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari 1:34:18,643 Schnitt: 196,205 km/h
2. Max Verstappen (NED) Red Bull +1,281
3. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes +2,342
4. Sebastian Vettel (GER) Ferrari +18,222
5. Valtteri Bottas (FIN) Mercedes +24,744
6. Nico Hülkenberg (GER) Renault +1:27,210
7. Carlos Sainz jr. (ESP) Renault +1:34,944
8. Esteban Ocon (FRA) Racing Point Force India +1:39,288
9. Kevin Magnussen (DEN) Haas +1:40,657
10. Sergio Perez (MEX) Racing Point Force India +1:41,080
11. Brendon Hartley (NZL) Toro Rosso +1 Runde
12. Marcus Ericsson (SWE) Sauber +1 Runde
13. Stoffel Vandoorne (BEL) McLaren +1 Runde
14. Pierre Gasly (FRA) Toro Rosso +1 Runde
15. Sergej Sirotkin (RUS) Williams +1 Runde
16. Lance Stroll (CAN) Williams +2 Runden

Ausgeschieden: Fernando Alonso (ESP) McLaren, Romain Grosjean (FRA) Haas, Charles Leclerc (MON) Sauber, Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull

Schnellste Rennrunde: Lewis Hamilton (GBR) Mercedes) 1:37,392 (40. Runde/Schnittt: 203,782 km/h)

WM-Stände (nach 18 von 21 Rennen) – Fahrerwertung:

1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 346
2. Sebastian Vettel (GER) Ferrari 276
3. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari 221
4. Valtteri Bottas (FIN) Mercedes 217
5. Max Verstappen (NED) Red Bull 191
6. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull 146
7. Nico Hülkenberg (GER) Renault 61
8. Kevin Magnussen (DEN) Haas 55
9. Sergio Perez (MEX) Racing Point Force India 54
10. Esteban Ocon (FRA) Racing Point Force India 53
11. Fernando Alonso (ESP) McLaren 50
12. Carlos Sainz jr. (ESP) Renault 45
13. Romain Grosjean (FRA) Haas 31
14. Pierre Gasly (FRA) Toro Rosso 28
15. Charles Leclerc (MON) Sauber 21
16. Stoffel Vandoorne (BEL) McLaren 8
17. Lance Stroll (CAN) Williams 6
18. Marcus Ericsson (SWE) Sauber 6
19. Brendon Hartley (NZL) Toro Rosso 2
20. Sergej Sirotkin (RUS) Williams 1

Konstrukteurs-Wertung:

1. Mercedes 563 2. Ferrari 497 3. Red Bull 337 4. Renault 106 5. Haas 86 6. McLaren 58 7. Racing Point Force India 48 8. Toro Rosso 30 9. Sauber 27 10. Williams 7

Nächstes Rennen: Grand Prix von Mexiko am kommenden Sonntag (28. Oktober/Start: 20.10 Uhr MEZ)