Punkte für Style: 10
Punkte für Verkehrssicherheit: 1

Foto: Twitter/bestofnextdoor

In den USA sind die ersten E-Scooter-Verleiher vor einem Jahr gestartet. Seither wurden immer mehr Länder mit den mietbaren Elektrofahrzeugen erschlossen. Auch in Wien kann man mittlerweile gegen Minutenentgeld über die Fahrradwege surren. Drei Anbieter – Lime, Bird und Tier – konkurrieren in Österreichs Hauptstadt gegeneinander.

Den Gipfel des Komforts stellen die hierzulande verfügbaren Roller freilich noch nicht da. Zwar benötigt es dank des E-Motors weniger Beinarbeit, dafür muss man aber während der Fahrt stehen. Zumindest theoretisch. Praktisch sieht das manchmal anders aus. Nutzer bauen sich teils irrwitzige Konstruktionen, wie gut im Internet dokumentiert ist. Und die Anbieter scheinen darauf zu reagieren, wie The Verge berichtet.

Fauteuil auf Rädern und Paletten mit Ducttape

Als Highlight der macgyveresken Scooter-Aufwertung darf man wohl einen Fahrer sehen, der in Portland seine Runden drehen dürfte. Ein Foto zeigt einen Mann mit Kappe halblanger Hose, der kurzerhand einen Polstersessel auf einen Lime-Scooter montiert hat. Die Fahrt wird durch diese Erweiterung wohl bequemer, aber mit der Lenkstange im Sichtfeld nicht unbedingt sicherer.

Brauchbarer, weil weniger tiefer gelegt, sieht hingegen eine andere Lösung aus. Ein anderer Fahrer wurde gesichtet, der mittels Ducttape mehrere kleine Paletten auf einem Bird-Roller fixiert hat. Ob diese Lösung für das Komfortproblem stabiler ist, darf aber vorsichtig angezweifelt werden.

Eine dritte Beobachtung involviert einen Herrn in einem fahrbaren Campingsessel. Dieser ist allerdings nicht auf einem Scooter unterwegs, sondern dem Anschein nach auf einem elektrischen Skateboard. Ob die Straßenverkehrsordnung für oder gegen diese Konstruktion spricht, bleibt unklar.

"Scooter-Hacking" als Subkultur und Wegweiser

Nach Ansicht von Michal Nakashimada, der sich als Autor des Ride Report mit dem Phänomen Mikromobilität auseinandersetzt, handelt es sich hier nicht um ein paar Einzelfälle. Das "Scooter-Hacking" sei tatsächlich so etwas wie eine Art Subkultur. Neben einfachen Zusätzen wie Einkaufskörben oder Handyhalterungen hätten Leute sogar schon Anhänger gebaut, die man an den Scootern befestigen könne.

Das dürfte auch den Anbietern nicht entgangen sein. In den USA haben mittlerweile erste Firmen E-Scooter in Umlauf gebracht, die einen Sattel mitbringen. Das bietet seiner Ansicht nach eine Chance, die Zielgruppen für Mikromobilität zu erweitern. Damit wären sie etwa eine Option für Menschen mit Knieproblemen, für die bislang weder die traditionellen E-Scooter, noch Fahrräder infrage kommen. (red, 22.10.2018)