Bochum – Die Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp bleibt trotz Kritik am Umgang mit einer israelkritischen Band planmäßig weitere zwei Jahre im Amt. Allerdings bekommt sie einen Stellvertreter zur Seite gestellt, der die Organisationsabläufe verbessert, teilte der Aufsichtsrat am Montag mit. Vize wird ab sofort Jürgen Reitzler, unter anderem künstlerischer Betriebsdirektor am Staatsschauspiel Dresden.

Mit Blick auf ihren künftigen Umgang mit der israelkritischen BDS-Boykott-Kampagne, sicherte Carp laut Mitteilung zu, sich an eine Resolution zu halten, die der NRW-Landtag nach dem Eklat verabschiedet hatte. Darin verurteilen die Landtags-Fraktionen die Bewegung als "klar antisemitisch". Gruppierungen, welche die Ziele der BDS-Kampagne verfolgten, sollten keine Unterstützung finden, hieß es darin.

Noch vor dem Start der ersten Festivalsaison unter ihrer Intendanz war Stefanie Carp wegen ihres Umgang mit der Band Young Fathers unter Druck geraten. Die Musiker unterstützen die Boykott-Kampagne BDS. Carp, ehemalige Schauspielchefin der Wiener Festwochen, hatte die schottische Band erst ein, dann aus- und schließlich wieder eingeladen. Am Ende sagte die Gruppe von sich aus ab. Das renommierte Theater-, Kunst- und Musikfestival hat heute einen Jahresetat von rund 15 Millionen Euro, der zum großen Teil vom Land bestritten wird. (APA/dpa, 22.10.2018)