Einwohner von Wien werden künftig via Facebook gezielt vor einer Häufung von Dämmerungseinbrüchen gewarnt. Ein Probebetrieb über die Seite der Landespolizeidirektion (LPD) startet mit 1. November.

Die Polizei wird in bestimmten Fällen einen Facebook-Post veröffentlichen, der die Bewohner des betreffenden Grätzels "zeitnah und zielgerichtet" über Delikte informiert. Sie sollen dadurch "kurzfristige, einfache Präventionsmaßnahmen setzen" können. Bei 46 Prozent aller Wohnraumeinbrüche im Jahr 2017 in Wien scheiterten die Kriminellen nämlich und es blieb beim Versuch. Zum anderen hofft die Polizei auf Rückmeldungen von verdächtigen Beobachtungen. Getragen wird der Versuch auch vom Bundeskriminalamt.

Herbst und Winter

Jeden Herbst und Winter steigt europaweit durch die früher einsetzende Dämmerung die Zahl der Einbrüche in Wohnstätten. Als eine der wichtigsten Gegenmaßnahmen empfiehlt die Polizei den Eigenschutz. "Durch Selbsthilfe können viele Einbrüche verhindert oder vereitelt werden", so die LPD Wien. Gute Nachbarschaft und gegenseitige Hilfe seien wichtig, etwa eine Vertrauensperson, die bei Abwesenheit den Postkasten leert. Die Polizei will aber auch dazu motivieren, verdächtige Beobachtungen zu melden – in jeder Dienststelle, beim "Grätzl-Polizisten" oder in Notfällen unter der Telefonnummer 133.

Beliebte Objekte sind Wohnstätten mit guter Verkehrsanbindung, schwer einsehbare Grundstücke und ebenerdig gelegene Wohnungen. Die Täter versuchen meist durch das Aufzwängen von Terrassentüren und gartenseitig gelegenen Fenstern, Türen oder Kellerzugängen einzudringen.

Präventivmaßnahmen

Weitere Präventivmaßnahmen: Fenster, Terrassen- und Balkontüren schließen, Sichtschutz, der dem Täter ein ungestörtes Einbrechen ermöglicht, vermeiden, Leitern etc. wegräumen, Zeitschaltuhren und Außenbeleuchtung verwenden, nur hochwertige Schlösser und Schließzylinder einbauen. Wie verhält man sich gegenüber einem Eindringling? Den Eindruck erwecken, dass man nicht alleine ist, Licht aufdrehen, dem Täter die Flucht ermöglichen, Konfrontationen vermeiden, möglichst viele Details zur Person merken, sofort 133 anrufen und Hinweise zur Fluchtroute geben, das Haus oder die Wohnung verlassen und draußen auf die Polizei warten. (APA, 22.10. 2018)