Die Dongfeng-Lok bringt den Frachtzug mit 50 Containern von Wuhan aus auf den Weg nach Europa.

Foto: Johnny Erling

66,6 Prozent des Transportvolumens in Tonnen werden in Österreich mit dem Lkw abgewickelt. Nur 18,5 Prozent der Güter fahren mit der Eisenbahn. Dabei war in den vergangenen Jahren vom Zuwachs an Transportleistung hauptsächlich der Bereich Straßengüterverkehr betroffen. Wir erleben die Auswirkungen dieser Entwicklung jeden Tag auf der Autobahn in Form von nicht enden wollenden Lkw-Kolonnen. Der teilweise dreispurige Ausbau hat gerade einmal den Zuwachs aufgefangen, eine Entlastung hat er nicht gebracht.

Verlagerung auf die Schiene

Dabei muss natürlich klar sein, die Autobahnen wurden nicht dafür gebaut, damit wir möglichst schnell Autofahren können, sondern für den Güterverkehr. Die Verlagerung auf die Schiene ist hingegen schon aus wirtschaftlicher Schräglage sehr schwierig, denn während die Eisenbahn ihre Infrastruktur voll bezahlen muss, wird mit der relativ niedrigen Lkw-Maut nur ein Teil der Infrastrukturkosten beglichen.

Und jetzt bekommt die Thematik eine neue erschreckende Dimension, nämlich Erzeugung von gigantischem Straßengüterverkehrzuwachs durch Neubau einer Eisenbahnstrecke. Dann nämlich, wenn unter dem Titel "neue Seidenstraße" die Breitspurbahn, die von China über Russland nach Kosice (Kaschau) in der Ostslowakei führt, bis Parndorf verlängert wird und dort endet. Das mag zwar eine tolle lokale wirtschaftliche Perspektive darstellen, wenn der Güterverkehr für halb Europa auf Lkws umgeladen wird, für die Umwelt ist es aber ein Katastrophenszenario, wenn sich ein neuer, nie dagewesener Strom an Lastern über Österreich ergießt. (Rudolf Skarics, 30.10.2018)