ČSSD-Chef Jan Hamáček kann mit den aktuellen Umfragen keine Freude haben.

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Prag – Die tschechischen Sozialdemokraten (ČSSD), einst stärkste Partei im Land, liegen mit 4,9 Prozent erstmals unter der fünfprozentigen Hürde und würden den Einzug ins Abgeordnetenhaus nicht schaffen. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichen Wählerumfrage des Meinungsforschungsinstituts Sanep hervor.

Die Befragung kam nach der Wochenendsitzung des ČSSD-Zentralausschusses, bei der Parteichef, Vizepremier und Innenminister Jan Hamáček wegen des Debakels bei den Kommunal- und Teilsenatswahlen die Vertrauensfrage stellte. Hamáček verteidigte sein Amt, indem die große Mehrheit des Gremiums ihn unterstützte.

Rechtsradikale bei zehn Prozent

An der Spitze der Wählergunst bleibt laut Sanep die liberale Partei Ano von Premier Andrej Babiš mit 27,6 Prozent. Mit 15,9 Prozent folgt die konservative Demokratische Bürgerpartei (ODS) vor den Piraten mit 14,7 Prozent. Die rechtspopulistische Partei "Freiheit und direkte Demokratie" (SPD) von Tomio Okamura liegt bei 9,7 Prozent.

Andere Parteien wie die Kommunisten, Top 09, die Bürgermeisterpartei (STAN) und die Christdemokraten (KDU-ČSL) bewegen sich knapp über der Fünfprozenthürde. (APA, 23.10.2018)