Vier der zehn vielversprechendsten Start-up-Firmen aus der Finanzbranche weltweit stammen aus China. Zu diesem Ergebnis kommt das Ranking "FinTech100" des Wirtschaftsprüfers KPMG gemeinsam mit der Venture-Capital-Investmentfirma H2 Ventures. Ein österreichisches Fintech – etwa Bitpanda, Bluecode oder Wikifolio – befindet sich nicht in der Liste.

Fintechs versuchen neue Geschäftsmodelle in der stark regulierten Finanzdienstleistungsbranche zu etablieren. Auf Rang 1 liegt der mobile Zahlungsabwickler Ant Financial aus China, der als Betreiber von Alipay fungiert. Auf Platz zwei folgt die zum E-Commerce-Konzern JD.com zählende JD Finance (China). Auf den weiteren Plätzen folgen der Fahrdienstvermittler Grab (Singapur), der digitale Finanzdienstleister Du Xiaoman Financial/Baidu (China) und der US-Finanzdienstleister Sofi. Auf den Rängen fünf bis zehn liegen Oscar Health (USA), Nubank (Brazil), Robinhood (USA), Atom Bank (UK) und Lufax (China)

"Fintech 100"-Liste

Die Studienautoren haben ihr Ranking auf Kennzahlen zur Aktivität der Kapitalbeschaffung, Größe, Reichweite und Innovation aufgebaut. Die Unternehmen der "Fintech 100"-Liste stammen aus 36 Ländern. 41 der Start-Ups in der "FinTech100"-Liste wurden in Emerging Markets gegründet und sind dort auch aktiv. Knapp ein Fünftel der im Ranking erfassten Start-ups stammen aus den USA (18), gefolgt von Großbritannien mit zwölf Unternehmen und China mit elf Fintechs. 34 der Top100 sind im Zahlungsdienste-Bereich aktiv, 14 im Bereich Vermögensverwaltung und zwölf im Versicherungssektor. Sogenannte "Multis", die eine breite Palette an Finanzdienstleistungen anbieten, sind im Ranking am stärksten vertreten.

Österreichische Fintechs sind im weltweiten Ranking nicht vertreten. "Fintechs sind ein noch relativ junges Phänomen auf dem österreichischen Kapitalmarkt und sorgen für frischen Wind in der Branche", so Alexander Lippner, Partner bei KPMG in Österreich, in einer Aussendung. Fintechs würden Kundenbedürfnisse etwa bei der Kreditvergabe oder bei Überweisungen schneller und effizienter als traditionelle Banken bedienen. "Das Potenzial von Fintechs haben längst auch die heimischen Finanzdienstleister erkannt: So kommt es in Österreich verstärkt zu Kooperationen oder Investitionen, um Innovationen gemeinsam voranzutreiben", sagte Lippner. (APA, 24.10. 2018)