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Die 3G-Verbindung über Tor ist eine eher teure Angelegenheit.

Foto: AP

Der Datenhunger von Werbefirmen und manchen Apps, Maßnahmen wie Vorratsdatenspeicherung und nicht zuletzt Überwachungsaktivitäten von Geheimdiensten machen es schwer, sich anonym im Netz zu bewegen. Einen Ausweg will nun ein britischer Provider Namens Brass Horn Communications bieten. Dort wird derzeit mobiler Internetzugang über das Anonymisierungsnetzwerk Tor erprobt, berichtet Motherboard.

Möglich macht das eine SIM-Karte des Providers im Verbund mit einem Android-Handy und der App Orbot. Nach einer entsprechenden Konfiguration läuft die komplette Verbindung inklusive Apps durch die "Zwiebelringe". Im Gegensatz zur Verwendung von Orbot im VPN-Modus mit einer normalen SIM-Karte bietet dies eine Absicherung gegen einen "Fallback" auf eine reguläre Verbindung, wenn die Tunnel-App abgedreht oder der VPN-Tunnel geschlossen wird. Eine Ausnahme ist allerdings die Verwendung eines WLANs.

40 Pfund für einen GB

Wer telefonieren oder SMS verschicken will, benötigt allerdings eine weitere Telefonkarte, denn dies ist über die Tor-SIM nicht möglich. Auch auf Datenroaming muss man verzichten. Ganz günstig ist das "Onion Routed 3G" zudem auch nicht. 40 britische Pfund (derzeit rund 45 Euro) zahlt man im Voraus für einen GB. Bei Verbrauch darüber hinaus werden 28 Cent pro MB fällig,.

Der Preis hat allerdings auch damit zu tun, dass Brass Horn selber Tor-Infrastruktur betreibt. Das Non-Profit-Unternehmen gilt als scharfer Kritiker von Überwachung. Über seine Nodes laufen nach eigenen Angaben 70 Prozent des britischen Tor-Traffics. (red, 24.10.2018)