Die World Meteorological Organization hat eine Statistik für all jene parat, denen die Tage draußen schon wieder zu grau sind. Sie führt seit 30 Jahren Buch darüber, welche Orte auf der Welt die meisten Sonnenstunden pro Jahr zählen. Es sind auch ein paar spannende Reiseziele darunter.

Tennant Creek, Australien: 3569 Stunden

Tennant Creek ist eine 1860 gegründete Kleinstadt im australischen Northern Territory. Erst um 1930, als in der Gegend ein heftiger Goldrausch einsetzte, erlangte der Ort Berühmtheit. Heute kommen Reisende vor allem wegen der Devil's Marbles, merkwürdige Felsformationen aus Granit, rund 100 km südlich der Stadt.

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Turkana-See, Kenia: 3578 Stunden

Der Turkana-See ist das größte Binnengewässer Kenias, der nördliche Teil gehört zu Äthiopien. Schon 1997 wurde er in die Liste des Unesco-Weltnaturerbes aufgenommen. Das sodahaltige Wasser des Sees ist äußerst fischreich und beheimatet viele endemische Arten. Die Region gehört zu den trockensten des Landes – ein derart großes, bildhübsches Gewässer würde man dort nicht vermuten.

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Toliara, Madagaskar: 3597 Stunden

Toliara liegt im Südwesten der Insel Madagaskar. Die Stadt wurde zwar bereits im Mittelalter gegründet, verfügt aber heute kaum über Sehenswürdigkeiten. Reisende zieht es hier aus vor allem in den etwas südlich gelegenen Nationalpark Tsimanampetsotsa mit seinen gigantischen Baobab-Alleen.

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Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate: 3609 Stunden

Abu Dhabi, die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, ist touristisch bereits sehr etabliert. Vor gut einem Jahr wurde hier ein Ableger des Pariser Louvre eröffnet. Wer sich vor der starken Sonne für ein paar Stunden dorthin retten will, kann das ruhig tun: Die Top-Attraktion ist alles andere als überlaufen.

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Bilma, Niger: 3674 Stunden

Bilma in Niger hat nur etwas mehr als 4000 Einwohner. Trotzdem verschlägt es auch einige Touristen hierher. Bedeutend sind die in dieser Region zahlreichen Felsbilder und prähistorischen Fundstücke sowie die Oasenkulturen nomadischer Völker.

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Upington, Südafrika: 3732 Stunden

Upington in der südafrikanischen Provinz Nordkap gilt als Tor zur Kalahari-Wüste. Reisende versorgen sich hier mit Proviant, ehe sie zu Expeditionen aufbrechen. Obwohl die Temperaturen häufig 40 Grad überschreiten, ist die Umgebung überraschend grün, es wird Gemüse und Wein angebaut.

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Faya-Largeau, Tschad: 3792 Stunden

Faya-Largeau ist eine Oasenstadt im Norden des Tschad mit gut 14.000 Einwohnern. Reisende delektieren sich hier vor allem an den fantastischen Gesteinsformationen des Ennedi-Massivs. Dabei handelt es sich um einen fast 40.000 km² großen Sandsteinkomplex in der Sahara, der von allen Seiten dem erosiven Angriff des Windes ausgesetzt ist.

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Dongola, Sudan: 3814 Stunden

Dongola liegt im Zentrum Nubiens, rund 500 Kilometer nordwestlich von Khartum, am linken Ufer des Nil. Die Leute kommen aber nicht wegen der Neustadt, sondern wegen Alt-Dongola: Hauptstadt des nubisch-christlichen Reiches von Makuria. Die erhaltenen Ausgrabungen sind äußerst beeindruckend.

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Assuan, Ägypten: 3863 Stunden

Assuan liegt am östlichen Ufer des Nils in unmittelbarer Nähe des Nassersees. Nur wenige Monumente der antiken Stadt sind im modernen Stadtbild erhalten geblieben. Die eigentliche Attraktion sind die zahlreichen Flussreiseschiffe, die von hier aus im Richtung Luxor unterwegs sind.

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Yuma, Arizona, USA: 4105 Stunden

Yuma in Arizona ist mit Abstand die sonnigste Stadt der Welt und liegt unmittelbar an der Grenze zu Mexiko. Die Stadt wurde schon um 1540 von den Spaniern erschlossen, heute ist sie dennoch arm an Sehenswürdigkeiten. Reisende kommen wegen der Gegend. Arizona ist berühmt für seine vielen Wüstenlandschaften und seine Canyons, darunter der Grand-Canyon-Nationalpark im Nordwesten des Landes. (saum, 31.10.2018)

Methode: Statistisch gesehen, liegen gleich mehrere Orte mit den meisten Sonnenstunden der Welt in Arizona. Bei dieser Statistik hat die World Meteorological Organization nur einen Ort pro Staat berücksichtigt.

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