Budapest – Der aktuelle Wasserstand der Donau in Ungarn – der niedrigste seit über 70 Jahren – hat erst Schatzsuchern und dann Archäologen reiche Funde beschert: Am Donauufer in Erd, nördlich von Budapest, seien vor allem alte Münzen, aber auch Waffen und Teile eines Schiffswracks zutage gekommen, berichtete das ungarische Nachrichtenportal index.hu (Fotos und ein Video finden Sie hier).

Hobby-Schatzsucher hatten am vergangenen Wochenende das Museum verständigt, nachdem sie bereits etwa 1.000 Münzen gefunden hatten. Inzwischen wurde der bei Spaziergängern beliebte Donaustrand von der Polizei abgeriegelt, damit die Profis vom Museum zusammen mit freiwilligen Helfern die Schatzsuche ungestört fortsetzen können.

Funde dürften von gesunkenem Schiff stammen

Bei den Fundstücken soll es sich vor allem um Münzen aus dem 17. und 18. Jahrhundert handeln, darunter Taler, Kreuzer und sogar 22-karätige Golddukaten, sagte Gabor Gulyas, Direktor des Ferenczy-Museums im nahegelegenen Szentendre. Manche Münzen trügen die Prägung des französischen Königs Ludwig XIV. (1638-1715). Eine Premiere in Ungarn sei der Fund von Münzen aus dem Vatikan mit der Prägung von Papst Clemens XII. (1652-1740).

Historiker vermuten, dass die nun gefundenen Münzen aus einem einst bei Erd gesunkenen Schiff stammen, sagte Gulyas weiter. Im Jahr 2020 wolle man die Funde ausstellen, die nun zunächst von Restauratoren gesäubert werden sollen. (APA, red, 25. 10. 2018)