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Donald Trump und Wladimir Putin trafen sich im Juli in Helsinki.

Foto: REUTERS/Kevin Lamarque

Moskau/Washington – Russland sieht sich zu Gegenmaßnahmen gezwungen, wenn die USA wie angekündigt aus einem der wichtigsten nuklearen Abrüstungsverträge aussteigen. Dies könnte auch ernsthafte Konsequenzen für Europa haben, sagte der russische Präsident Wladimir Putin bei einer Pressekonferenz mit dem italienischen Regierungschef Giuseppe Conte am Mittwoch in Moskau.

Wenn europäische Staaten nach einem Auslaufen des sogenannten INF-Vertrags einer Stationierung von US-Raketen auf ihrem Staatsgebiet zustimmen würden, müsse Russland "natürlich auch entsprechend antworten", sagte er. "Ich verstehe nicht, warum es notwendig ist, Europa so einem Gefahrenzustand auszusetzen", sagte der Präsident.

1987 unterzeichnet

Der sogenannte INF-Vertrag zwischen den Vereinigten Staaten und der damaligen Sowjetunion aus dem Jahr 1987 verbietet beiden Parteien den Bau und den Besitz landgestützter, atomar bewaffneter Marschflugkörper und Raketen mit einer Reichweite von 500 bis 5.500 Kilometern. Dadurch werden die Vorwarnzeiten für Europa im Kriegsfall deutlich erhöht.

Die USA werfen Russland seit längerem vor, mit der Entwicklung eines Marschflugkörpers mit dem Namen 9M729 gegen den Vertrag zu verstoßen. Die USA hätten keine Beweise für einen Vertragsbruch vonseiten Russlands, betonte Putin. (red, APA, dpa, 24.10.2018)