Plessezk – Zwei Wochen nach dem dramatischen Fehlstart einer Sojus-Rakete hat Russland erfolgreich einen Militärsatelliten in den Orbit geschickt. Die Sojus-Trägerrakete sei am Donnerstagmorgen erfolgreich vom Weltraumbahnhof Plessezk im Norden des Landes abgehoben, berichteten russische Medien unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Es war der erste Start einer Sojus-Rakete nach der schweren Panne.

Der Lift-Off erfolgte den Angaben zufolge um 2.15 Uhr MESZ. Alles sei nach Plan verlaufen. Start und Flug der unbemannten Rakete mit dem Aufklärungssatelliten seien überwacht worden.

Notlandung nach Triebwerksproblemen

Am 11. Oktober war es beim Flug einer Sojus-Trägerrakete zur Internationalen Raumstation ISS zu einem Unfall gekommen. Zwei Minuten und 45 Sekunden nach dem Start vom Weltraumgelände Baikonur in Kasachstan kam es bei der Abtrennung der ersten von der zweiten Stufe zu einem Triebwerksproblem. Die Trägerrakete könnte bei der Endmontage in Baikonur beschädigt worden sein, hatten russische Medien gemeldet.

Auf TV-Bildern waren einige Zeit nach dem Start kleine Explosionen an der Rakete zu sehen. Wenig später war außer dem Feuerschweif auch weißer Rauch aus den Triebwerken zu erkennen. Aufnahmen aus dem Inneren der Kapsel zeigen, wie die beiden Raumfahrer Alexej Owtschinin (Russland) und Nick Hague (USA) durchgerüttelt wurden. Die Kapsel mit den beiden Astronauten wurde abgetrennt und die Notlandung eingeleitet. Ein Fallschirm bremste die Rückkehr der Kapsel zur Erde ab.

"Keine grundsätzlichen Probleme"

Russland hatte nach dem Vorfall angekündigt, schnell wieder Raketen ins All zu bringen. Der nun erfolgte Start der Sojus-Rakete vom überwiegend militärisch genutzten Weltraumbahnhof Plessezk sollte nach früheren Angaben zeigen, dass Raketen dieser Baureihe keine grundsätzlichen Probleme haben. In diesem Jahr seien damit bereits drei Trägerrakete vom Typ Sojus-2 von Plessezk abgehoben. (red, APA, 25.10.2018)