Dezent besser als ADSL-Vectoring: Spiraliges Licht für Glasfaserinternet.

Foto: RMIT

Der Ausbau von Glasfaserverbindungen soll in Österreich das Rückgrat der 5G-Einführung bilden. Die lichtbasierte Datenübertragung ermöglicht deutlich höhere Bandbreiten und bessere Latenzen als der klassische Transfer über Kupferkabel.

Forschern des Royale Melbourne Instistute of Technology (RMIT) ist nun ein Durchbruch gelungen, der eine Erhöhung der Bandbreite um mehr als das Hundertfache versprechen. Sie haben es geschafft, ein kleines, nanoelektronisches Lesegerät zu entwickeln, das Daten aus Licht lesen kann, das zu einer Spirale "verdreht" wurde. Bisherige Empfänger hatten die Größe eines "Esstisches". Der neue ist so breit wie ein menschliches Haar.

Für Netzausbau geeignet, aber...

Möglich ist der Zugewinn, weil durch diese Drehung eine zusätzliche Informationsebene geschaffen wird, nämlich der Grad der "Verzwirbelung". Bislang wurden nur die Ausrichtung der Lichtwellen (horizontal oder vertikal) sowie die Farbe des Lichtes für die Übermittlung genutzt. Zudem sollen auch Quanteninformationen auf diesem Wege übermittelt werden können.

Nach Ansicht der Forscher ließen sich bestehende Netze mit der neuen Technologie gut aufrüsten, da sich auch damit Kupfernetze fließend ergänzen lassen. Einen Nachteil gibt es jedoch: Für die Übermittlung des Lichts in Spiralform werden neue Kabel benötigt. Bestehende Glasfaserleitungen müsste man damit ersetzen.

Man erhofft sich massive Verbesserungen für die moderne Telekommunikation durch diese Entwicklung. Wann der Nano-Empfänger Marktreife erreichen könnte, wird nicht genannt. Ihre Erkenntnisse haben die Forscher im Journal Nature veröffentlicht. (red, 25.10.2018)