Wertpapierkäufe sind seit März 2015 die stärkste Waffe der EZB, um für eine höhere Inflation zu sorgen.

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Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat wie erwartet nicht an den Leitzinsen gerüttelt. Die Währungshüter beließen den Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld am Donnerstag auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Dort liegt er bereits seit März 2016. Der sogenannte Einlagensatz bleibt zudem bei minus 0,4 Prozent. Banken müssen also weiterhin Strafzinsen zahlen, wenn sie über Nacht überschüssiges Geld bei der Notenbank parken.

Lockere Geldpolitik

Weiters will sich die EZB nur langsam von ihrer ultra-lockeren Geldpolitik verabschieden. Die Währungshüter bekräftigten nach der Zinssitzung in Frankfurt, zunächst die vor allem in Deutschland umstrittenen Anleihenkäufe bis zum Jahresende einzustellen, sofern der konjunkturelle Aufschwung nicht abreißt. Im Oktober wurde das monatliche Kaufvolumen bereits auf 15 Milliarden Euro halbiert. Aber auch nach dem eigentlichen Ende der Transaktionen will die EZB die Einnahmen aus fällig werdenden Titeln noch für längere Zeit in Anleihen reinvestieren.

Die Wertpapierkäufe sind seit März 2015 die stärkste Waffe der EZB, um für eine höhere Inflation zu sorgen. Inzwischen wächst die Wirtschaft in der Euro-Zone wieder deutlich, auch wenn einige Daten zuletzt ein langsameres Tempo andeuteten. Die Euro-Wächter streben eine Teuerungsrate von knapp zwei Prozent als Idealwert für die Wirtschaft an. In den vergangenen Monaten lagen sie meist nahe an diesem Ziel.

Die Notenbank bestätigte zudem den Zinsausblick. Demnach will sie die Schlüsselsätze noch bis mindestens "über den Sommer 2019" hinaus auf dem aktuellen Niveau lassen. Der Leitzins liegt seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. (APA, 25.10.2018)